Der weststeirische Künstler Gustav Troger lud zwei Tage nach seinem Amerika-Aufenthalt zur Kunstaktiom "ad/acta -ad/acta" beim Gasthaus Kosir in Bärnbach, das er seinerzeit "ad/acta" angekettet hatte.
Buchstabe F
Diesmal wurde das Gasthaus schwarz-weiß bemalt und mit dem abgewandelten Spruch "Keiner hilft keinem" versehen. Aus keinem machte Troger keimen, "weil der Fritz immer allen half", so Troger über den legendären Gastwirt Fritz Kosir. "Der Buchstabe F ging leider verloren, daher habe ich ihn durch einen Spiegel ersetzt", erklärt der Künstler, der in Bärnbach aufgewachsen ist. Wer sich über drei nummerierte Steine im Hof wunderte: "Mir wurde gesagt, dieser Spiegel wird sicher gleich eingeschlagen werden. Daher habe ich die Steine deponiert. Nach dem Motto: ,Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein."
Auch für die aneinandergereihten Buchstaben gab es eine Lösung. Daraus mussten die Besucher zwei Sätze bilden und konnten einen Preis gewinnen. Wenig überraschend: Der erste lautete: Keiner hilft keinem. Der zweite hieß: Keiner kommt zu kurz. Troger betonte, dass dies aber keine Anspielung auf die kommende Nationalratswahl sei.
Gib Gas
Zudem gründete Troger die "Gib Gas Baby-Loge" nach einem Satz des verstorbenen Dichters Wolfgang Bauer und verteilte verspiegelte Schnuller, die er später signierte. Die neue Fassade und die Aktion gefielen den vielen Besuchern, darunter Bürgermeister Bernd Osprian, Bezirkshauptmann Hannes Peißl oder viele Künstlerkollegen wie Hans Giegerl und Regina Uedl, die später selbst zu einer Vernissage in die Kunstfabrik in Bärnbach lud. Troger schaute dort auf einen Gegenbesuch vorbei.
Andrea Kratzer