Johanna Zirngast
Johanna Zirngast brachte das Solo-Stück „Oskar und die Dame in Rosa“ nach dem Tod des Regisseurs Hans Noack im Alleingang auf die Bühne des diesjährigen Amateur-Theaterfestivals. Dafür verinnerlichte die Amateurschauspielerin der Eibiswalder Theatergemeinschaft ganze 47 Seiten Text. Die Planung des Stücks begann bereits im Jahr 2015, doch Studium und zwei kleine Kinder hielten sie von der Umsetzung des Projektes ab. Erst 2023 kam das Thema erneut auf und diesmal setzte Zirngast alles daran, sich der Herausforderung trotz Noacks Ableben zu stellen. Sechzehn Wochen lang lief die hauptberufliche Lehrerin nach der Arbeit an der Mur entlang, um sich den Text einzuprägen. Ständiger Begleiter war dabei der Zweifel, ob die Aufführung gelingen würde. Doch die Reaktionen fielen so positiv aus, dass Zirngast nun auch auf Tournee gehen möchte.
Harald Fripertinger
Beruflich beschäftigt sich der Köflacher Harald Fripertinger als Privat-Dozent an der Karl-Franzens-Universität in Graz mit Algorithmen, Differential-Gleichungen und diskreter Mathematik. Neben der Welt der Zahlen bilden die Noten die zweite große Leidenschaft des Weststeirers. Dass die Mathematik und Musik viel gemein haben, wussten schon die alten Griechen, darunter vor allem Pythagoras, Bach und Mozart verfeinerten das Zusammenspiel von Zahlen und Noten weiter. Das hat sich auch Fripertinger vorgenommen: Unter dem Künstlernamen Haad FEGE komponiert der Flötist Musikstücke, so kam heuer zum Abschied des Piberer Pfarrers Hans Fuchs die „Piberer Friedensmesse“ zur Uraufführung. Von Fuchs übernommen hat Fripertinger auch die Konzertreihe „Musica sacra Piber“, die er im Sinne des Gründers weiterführt.
Franz Dampfhofer
Franz Dampfhofers Hauptwerk ist die Verwandlung der Bergbauregion in der Weststeiermark. Aus diesem Grund erreichten den Köflacher, der auch in Wien lebt, einige Ehrungen, unter anderem das Ehrenzeichen des Landes Steiermark für Wisssenschaft, Forschung und Kunst, das ihm heuer verliehen wurde. Stets steht seine Biografie in engem Bezug, zu den Themen, die er erarbeitet. So war das auch bei der Ausstellung „Treasure Island“, die er heuer im Frühling im Kunsthaus Köflach präsentierte – der Schatzinsel-Zyklus beschäftigt ihn sein mehr als 60 Jahren. Ästhetisch ist sein gesamtes Werk eine Spurensuche, Tableau Fotografie, Malerei, Collage und Skripturales verschmelzen bei ihm zu einer interessanten Bilderzählung. Er konnte in vielen Ausstellungen, regional wie international, zeitkritische Aufmerksamkeit mit seinen Projekten erzielen.
Johann Assinger
Musik spielt im Leben von Johann Assinger seit jeher eine besondere Rolle. Bereits als Kind griff er auf dem Klavier seiner Tante in die Tasten, mit zwölf Jahren kam die Orgel hinzu. An der Universität studierte der 70-Jährige nicht nur Klavier, sondern auch Kirchenmusik, Komposition und das Dirigieren. Seine berufliche Laufbahn verbrachte der gebürtige Kalsdorfer als Leiter der Musikschule Wildon. Nebenbei gründete Assinger die Chorgemeinschaft Wildon und formte aus drei einzelnen Chören eine Einheit. Heuer feierte die Chorgemeinschaft ihr 40-jähriges Bestehen mit Assinger als ununterbrochenem Chorleiter. Zum Jubiläum beschenkte Assinger sich und das Publikum mit zwei fulminanten Aufführungen der „Carmina Burana“. Übrigens gemeinsam mit dem Symphonischen Orchester Leibnitz, das er ebenfalls seit über 20 Jahren leitet.
Die Sandler
Unter dem Namen „Die Sandler“ bewahrt ein weststeirisches Gesangsquartett seit Jahrzehnten das steirische Volksliedgut. Immer schick steirisch gekleidet, hat die Gruppe – die aktuell in der Besetzung Hans Leitner, Peter Zwanzger, Bernd Laky und Norbert Zernig auftritt – mit ihren Namensvettern wenig gemein, bis auf eines: Sie sind Vagabunden. Sie haben sich nicht nur überlieferter heimischer Volkslieder angenommen, sondern etwa auch die bekanntesten Bergmannslieder in ihr Programm aufgenommen. Bereits seit 35 Jahren treten „Die Sandler“ auf, drei Jahrzehnte lang veranstalteten sie das „Alpenländische Sänger- und Musikantentreffen“ mit Gastgruppen aus dem In- und Ausland. Das Treffen fand im Oktober zum letzten Mal statt: „Es ist heuer unwiderruflich der letzte Sandlerabend, den wir veranstalten, als Sänger sind wir jedoch weiterhin aktiv“, sagt Leitner.