Mehl und Zucker stehen auf dem Tisch, ein Kübel mit Marillenmarmelade für die Husarenkrapferl, und natürlich ganz viele Kekse in verschiedenen Fertigungsstadien. Gudrun Pressler legt gerade bei Steirerhüten Hand an: Dabei handelt es sich um Gebäck, das aus einem Mürbteigboden mit Punschfüllung besteht, überzogen mit einer Schicht edler Schokolade. Damit die Kekse tatsächlich wie die namensgebende Kopfbedeckung aussehen, wird noch eine Kordel aus grünem Marzipan auf die süße Krempe drapiert. Und das alles für den guten Zweck: Der Erlös aus dem Verkauf der Kekse kommt „Steirer helfen Steirern“, der Hilfsaktion der Kleinen Zeitung, zugute.
Zu Weihnachten bitte keine Kekse mehr
Gemeinsam mit Bezirksbäuerin Anita Suppanschitz backen sechs Mitglieder vom Beirat der Bäuerinnenorganisation Bezirk Voitsberg mit: Resi Schriebl, Gudrun Pressler, Petra Fraißler, Susanne Atzler, Christine Schutti, Helga Spari und Karin Rößl. Für das gemeinschaftliche Backen hat Schriebl ihre Stube in Maria Lankowitz geöffnet: „Es ist alles da, alles was ihr seht, kann verwendet werden“, sagt sie zum Start um 8 Uhr in der Früh. Zu diesem Zeitpunkt sind bereits einige Plastikkisten mit Vanillekipferln, Linzeraugen und anderen Klassikern gefüllt. Die hat Schriebl bereits vorbereitet, je mehr Kekse für den guten Zweck zusammen kommen, umso besser. Die Lankowitzerin liebt es zu backen, „aber zu Weihnachten brauche ich dann keine Kekse mehr“, erzählt sie lachend.
Ein Geheimnis hat Schriebl auch auf Lager: „Die besten Kekse kommen heraus, wenn man dafür die besten Zutaten nimmt. Wir backen alles nur mit Butter, die ist zwar teurer, aber der Geschmack ist ein ganz anderer.“ Zum Geheimrezept fügt Pressler aber noch eine besonders wichtige Zutat hinzu: „Liebe muss natürlich vorhanden sein. Was man nicht gerne macht, macht man auch nicht gut.“ Beim Teigausrollen, Ausstechen oder Bepinseln wird auch über den Genuss philosophiert: „Heute sind solche Süßigkeiten das ganze Jahr vorhanden, früher gab es Kekse nur zu Weihnachten. Ich kann mich noch erinnern, als wir vor 62 Jahren an der Haushaltsschule in Maria Lankowitz unterm Jahr Kekse gebacken haben. Das haben wir nicht verstanden, zuhause war das die helle Aufregung“, erinnert sich Schriebl lachend.
Christine Schutti, selbst Lehrerin an der Fachschule Maria Lankowitz, gibt einen Einblick in die Vorbereitung: „Wir haben uns zu einer Vorbesprechung getroffen und ausgeredet, welche Kekse wir backen. Einige Teigsorten wurden schon vorbereitet. Ich steuere etwa meine Kreation ,Lisas Monde‘ bei, die ich meiner Tochter gewidmet habe.“ Unterdessen holt Fraißler wieder ein Blech mit fertig gebackenen Husarenkrapferln aus dem Ofen, ehe mit der Marmelade das Tüpfelchen auf das gebackene I – wobei die Kekse ja eher wie Os aussehen – kommt. Karin Rößl wäscht indes verwendete Rührschüsseln und Teigbesteck ab – denn auch in der Backstube muss Sauberkeit herrschen. „Das mache ich gerne, genau wie das Backen selbst. Nur Kekse essen muss ich nicht, ich bin nicht so die Süße“, lacht die Bäuerin.
„Wir unterstützen die Idee der Backaktion für den wohltätigen Zweck natürlich sehr gerne. Es ist uns ein persönliches Bedürfnis, denn gerade in der Vorweihnachtszeit hat man ein Herz für dafür“, erzählt Bezirksbäuerin Anita Suppanschitz. An der Aktion beteiligt sich auch die Fachschule Maria Lankowitz. „Wir wollen die Bäuerinnen und die Aktion unterstützen und backen mit unseren Schülerinnen und Schülern Apfelbrot und werden Tee verkaufen“, sagt Direktorin Simone Weber.
Noch bis 28. November wird fleißig gebacken, an dem Tag werden ab 11 Uhr die Kekse im Einkaufszentrum WEZ angeliefert. Ab 13.30 Uhr wird mit dem Verpacken in 250- und 500-Gramm-Einheiten begonnen. Der Verkauf erfolgt dann am Freitag, dem 29. November ab 8.30 Uhr – solange der Vorrat reicht. Der Kilopreis beträgt 34 Euro, der Erlös kommt „Steirer helfen Steirern“, der Hilfsaktion der Kleinen Zeitung, für Menschen in Not zugute.