Sintflutartige Regenfälle lösten am Abend des 8. Juni ein Jahrhunderthochwasser in einigen Teilen des Bereichsfeuerwehrverbandes Hartberg aus. Die Katastrophe verlangte den Einsatzkräften alles ab, insgesamt waren allein bis Dienstagabend rund 2020 Einsatzkräfte mit 400 Fahrzeugen aus nahezu allen Feuerwehrbereichen des Landes Steiermark im Einsatz. Auch der KHD 56, der Katastrophenhilfsdienst des Bereichsfeuerwehrverbands Voitsberg, unterstützte bei den Aufräumarbeiten nach den schweren Unwettern.
56 Kameraden im Hilfseinsatz
KHD-Kommandant-Stellvertreter HBI Roman Feiertag stellte in Abstimmung mit Bereichsfeuerwehrkommandant LBDS Christian Leitgeb einen Zug mit elf Fahrzeugen und 56 Mitgliedern zusammen. Alarmiert wurden die Feuerwehren Afling, Bärnbach, Hallersdorf, Köppling, Maria Lankowitz, Mooskirchen, Piber, Söding und Voitsberg, die sich am Montag (10. Juni) um 6 Uhr in Söding zur Lagebesprechung trafen. Der Zug setzte sich unter dem Kommando von ABI Josef Pirstinger gegen 6.15 Uhr in Bewegung und traf um 8 Uhr in Grafendorf ein. Dort wurde die KHD-Einheit dem Einsatzabschnitt Oberlungitz zugewiesen, eine Ortschaft mit rund 200 Einwohnern in der Gemeinde Lafnitz im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld. Oberlungitz liegt am Lungitzbach, einem Zubringer zur Lafnitz, der durch das Hochwasser massive Schäden an Gebäuden und Infrastruktur verursacht hatte.
Nach der Erkundung wurde entschieden, die mitgeführte Sandsackfüllmaschine in Hartberg in Stellung zu bringen und mit den Mannschaften der Feuerwehren Hallersdorf, Köppling, Söding und Voitsberg zu betreiben. Das WLF Voitsberg stand für logistische Aufgaben am Sandsackfüllplatz zur Verfügung. Es wurden rund 3000 Sandsäcke gefüllt und dabei etwa 40 Tonnen Sand verarbeitet. Die selbst produzierten Sandsäcke wurden teilweise auf Paletten verpackt und sofort ins Einsatzgebiet gebracht bzw. präventiv eingelagert.
Unwetterschäden beseitigt
Zeitgleich begann der TLF-Zug mit der Beseitigung der Unwetterschäden. Zwei Teleskoplader wurden dem KHD 56, ebenfalls unter dem Kommando von ABI Pirstinger, zugewiesen. Bei 19 privaten Anwesen und einem Gewerbeobjekt wurden zerstörte Gegenstände weggeschafft, Keller ausgepumpt, vom Hochwasser betroffene Räume von Schlamm und Schutt befreit und verlegte Kanalrohre gereinigt.
Nach rund zwölf Stunden konnten die Feuerwehren aus dem Bezirk Voitsberg die Heimreise angetreten. Nach dem Einrücken in die Feuerwehrhäuser wurde der Einsatz um 20 Uhr beendet.