Der 5. Juli 2023 hat sich ins Gedächtnis von Fabiano Vorhauser (11) eingebrannt. Der Bärnbacher hatte sich in der Küche Essen zubereitet, als er im Vorraum ein lautes Poltern hörte. „Ich dachte, dass eine Kiste heruntergefallen ist und habe nach meinem Papa gerufen.“ Als der junge Weststeirer keine Antwort erhielt, schaute er nach und entdeckte seinen Vater bewusstlos am Boden liegend. Er war von der Dachbodentreppe mehr als eineinhalb Meter tief abgestürzt und mit dem Kopf gegen den Türstock geprallt.
Nur mehr drei Prozent Akku
„Ich war mir gar nicht sicher, ob er bewusstlos ist, deswegen habe ich ihn mehrmals am Kopf getätschelt“, schildert der Elfjährige, der kurz zuvor an seiner Schule, der Musikmittelschule Edelschrott, einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert hatte. „Das war mein Glück“, lacht der Jugendliche. Sofort rief er 144, die Notrufnummer der Rettung: „Ich hatte zwar nur mehr drei Prozent Akku, aber das ging sich gerade aus.“ Angeleitet vom Disponenten der Rettungsleitstelle brachte Fabiano seinen Vater in die stabile Seitenlage. Kurz bevor das Rote Kreuz eintraf, kam der Vater zu sich. „Erinnern kann ich mich an nichts, wirklich zu mir gekommen bin ich erst im Rettungsauto kurz vor dem UKH Graz“, schildert der Weststeirer, der eine schwere Gehirnerschütterung und eine Schädelprellung erlitten hatte.
Vater: „Bin mächtig stolz auf Fabiano“
Fabianos Familie ist dem jungen Lebensretter unendlich dankbar. „Vor solchen Situationen möchte man seine Kinder ja bewahren. Aber wie Fabiano reagiert hat, da bin ich einfach mächtig stolz und demütig. Es hätte auch anders ausgehen können“, so der Vater. Fabiano ist froh, dass er seinem Vater helfen konnte: „An dem Tag habe ich das alles nicht realisiert. Ich habe nur gedacht, was ist mit Papa los?“, erzählt der junge Lebensretter, der Saxofon lernt und in der Big Band der Schule spielt. Für seine Heldentat wurde er nun vom Roten Kreuz Voitsberg-Köflach ausgezeichnet. „Seit Montag bin ich beim Jugendrotkreuz, später will ich Rettungssanitäter werden und auf die Polizeischule gehen.“