Bereits seit zwei Jahren denkt man bei der Bergrettung Köflach über die Anschaffung eines geländegängigen Einsatzfahrzeuges nach. „Wir haben immer mehr Einsätze abseits der Pisten, die sonst nicht zu erreichen sind“, erklärt Roland Janko, Ortsstellenleiter der Bergrettung Köflach. Deswegen brauche man ein Spezialfahrzeug, wie es etwa die Einsatzstelle Schwanberg benutzt. In Köflach möchte man ein schweres Quad der Marke Can-Am anschaffen. „Das sieht schon fast wie ein Auto aus und hat hinten einen Spezialaufbau. Damit kann man auch Verletzte transportieren“, so Janko.

Großspender gesucht

Da man die Kosten von rund 60.000 Euro nicht alleine stemmen kann, startet die Bergrettung Köflach nun eine Crowdfunding-Aktion. „Einen Teil der Kosten übernimmt die Landesleitung, einen Teil wir als Ortsstelle, aber ohne Hilfe geht es nicht“, betont Janko, der sich auch über Großspender aus der Wirtschaft freuen würde. Gespendet werden kann direkt auf das Konto der Einsatzleitstelle Köflach (siehe Infobox), zudem wird noch im Jänner online eine Crowdfunding-Aktion gestartet werden. Bis Ende April muss die Aktion abgeschlossen sein, weil bis Anfang Mai die Neuanschaffung bei der Landesleitstelle eingereicht werden muss, um noch ins Budget fürs kommende Jahr aufgenommen zu werden.

Roland Janko, Ortsstellenleiter der Bergrettung Köflach
Roland Janko, Ortsstellenleiter der Bergrettung Köflach © Bergrettung Köflach

Wie dringend das Fahrzeug benötigt wird, zeigt auch ein Blick auf die Einsatzbilanz des herausfordernden Jahres 2023. „Auf der Alm hatten wir allein voriges Jahr vier Tote“, erinnert sich der Bergretter. „Es sind natürlich viele Wanderer unterwegs, da passiert auch mehr.“ Die Verstorbenen hatten allesamt internistische Notfälle – etwa einen Herzinfarkt – erlitten. „Das lag auch an der extremen Hitze, auch am Berg hatte es immer über 20 Grad. Die Leute fahren zum Alten Almhaus oder aufs Salzstiegl und machen sich dann ohne Getränke und Verpflegung auf eine drei- bis vierstündige Tour. Da dehydriert man schnell“, warnt Janko.

Ein Problem sei auch, dass die Berge im Bezirk – wie Rappoldkogel oder Speikkogel – weithin bekannt sind. „Das verleitet leider viele dazu, ohne ausreichende Vorbereitung zu starten.“ Der Blick in den Wetterbericht werde oft vergessen, zudem würden viele die eigene körperliche Verfassung falsch einschätzen. Auch in der heurigen Wintersaison gab es schon mehrere große Einsätze nach Skiunfällen, dreimal musste bereits der Notarzthubschrauber angefordert werden, zuletzt am Dienstag, als ein Jugendlicher beim Skifahren am Salzstiegl gestürzt war.

Das Einsatz-Quad der Bergrettung Schwanberg
Das Einsatz-Quad der Bergrettung Schwanberg © Bergrettung Schwanberg