„Früher bei unseren Eltern haben wir das nicht gehabt. Zuerst haben wir damit klein angefangen und seit wir 2001 hier eingezogen sind, ist es immer mehr geworden“, verraten Herta und Andreas Kohlbacher aus Södingberg. Das Ehepaar mit den mittlerweile drei erwachsenen Kindern und zwei Enkeln verwandelt seither das schmucke Eigenheim samt dem dazugehörigen Grundstück in ein hell erleuchtetes Weihnachtsparadies.
Nicht nur im Wohnzimmer rund um den behaglich warmen Kamin funkelt und glitzert es, auch das Stiegenhaus ist mit Kugeln und allerlei adventlichen Dekorationen reichlich verziert. So richtig bunt treiben es die beiden allerdings im Freien. Über dem Carport hat sich eine aufblasbare Schneemannfamilie eingenistet, ein weiterer weißer Geselle bewacht den Eingang, beleuchtet von unzähligen leuchtenden Sternchen und Lichterketten. Auf dem Dach ist ein glitzernder Rentierschlitten unterwegs und auch die Zaunhecke strahlt im Lichterglanz.
Sparsame LED-Lampen
„Ihr müsst zu viel Geld haben, hören wir manchmal. Vor allem im Vorjahr, als der Strompreis so hoch war, da haben wir auch vor der Abrechnung gezittert. Aber weil wir hauptsächlich LED-Lampen verwenden, war es dann nicht so arg“, schmunzeln die beiden. Eingekauft werden die Lichterketten, Sterne und Figuren, wenn es die Sachen im Abverkauf gibt. Entweder in den Baumärkten oder online. „Erst heute habe ich wieder drei neue Stücke mitgebracht“, informiert Kohlbacher seine Gattin. Eines davon sieht sie sofort bei der Gartenbegehung.
Das vor einigen Tagen noch mit Schnee bedeckte Grundstück wird durch einen roten Merry-Christmas-Bogen betreten, bei dem man vom Weihnachtsmann freudig begrüßt wird. Sämtliche Nebengebäude, vom Pavillon mit dem ziegelsteinroten Santa-Kamin bis zum Schuppen und der Kinderrutsche, sind gut mit Lichterglanz bestückt. In einem knallroten aufgeblasenen Auto wird gerade der Christbaum samt Geschenkspackerln geliefert, besonders auffällig ist allerdings der Maibaum. Entlang einer kunterbunten Kugelgirlande fährt ein Rentierschlitten mit Santa Claus und Schneemann in die Höhe. Des Rätsels Lösung, wie die Lichterkette an die Baumspitze gelangte: „Die haben wir mit einer Drohne hinaufgebracht und befestigt.“
Wie viele Lampen das Anwesen zieren, kann Andreas Kohlbacher nicht abschätzen. Für das Anbringen der Dekoration braucht er jedenfalls mehrere Tage. „Das ist eben einmal im Jahr unser Hobby. Dafür fahren wir fast nie auf Urlaub“, sagt Kohlbacher, der bei der Firma Krenhof beschäftigt ist. Abgebaut wird die Dekoration nach dem Dreikönigstag. Dann verschwinden die Girlanden, Engeln, Kugeln und Sterne samt den Figuren wieder in fein säuberlich beschriftete Kisten und Schachteln. Eingeschlichtet in einen eigens dafür errichteten Zubau.
Nicht alle Reaktionen auf die bunte Weihnachtswelt, die von der Hauptstraße durch Södingberg bestens zu sehen ist, sind positiv. „Aber den meisten gefällt es. Heuer haben wir Familie und Nachbarn am 1. Dezember zum geselligen Einschalten der Beleuchtung eingeladen. Viele bleiben stehen und machen Fotos“, freut sich das Ehepaar über das Interesse an ihrer Lieblingsbeschäftigung.
Andrea Kratzer