Vom 1. bis 3. Dezember waren acht Höhlenforscher aus mehreren Bundesländern zu Gast in Köflach. Zweck dieser Zusammenkunft war ein Kurs für das Vermessen von Höhlen, das Kartieren und das Zeichnen von Höhlenplänen. „Aufgrund aktueller Forschungen zur 432 Meter langen Fleischhackerhöhle in Köflach und zur 719 Meter langen Leitnerhöhle bei Salla wurde der Verband Österreichischer Höhlenforschung auf die Weststeiermark aufmerksam“, erzählt der heimische Höhlenforscher Anton Schildberger.

Nach der Theorie ging es zur praktischen Umsetzung
Nach der Theorie ging es zur praktischen Umsetzung © Karl Mayer

Eckart Herrmann vom Landesverein für Höhlenkunde in Wien und Niederösterreich, er leitet den Kurs, führt aus, „dass Höhlenforscher und Höhlenforscherinnen Kartografen des Erdinneren sind und vielleicht die Letzten, die Neuland entdecken.“ Ihre wichtigste Tätigkeit im Gelände ist die Dokumentation neu entdeckter Höhlen sowie die Weitergabe dieser Daten an die Allgemeinheit als Grundlage für den Höhlenschutz und für weiterführende Untersuchungen.

Vor dem Hintergrund der Klimaforschung und steigender Naturschutzinteressen, sowie der knappen Trinkwasserressourcen, wird in Zukunft die Dokumentation zeitlicher Veränderungsprozesse eine zunehmende Bedeutung erlangen. Von zahlreichen Höhlen und Karstgebieten liegen dafür bereits vergleichbare Forschungsdaten vor, die über Jahrzehnte zurückreichen. Nach dem theoretischen Teil des Kurses im Schulungsraum der Stadtwerke Köflach erfolgte die praktische Umsetzung in der Bärenhöhle am Zigöllerkogel in Köflach.