Tinte ist geduldig. Als Franz Giselher Zeltner, der spätere Bürgermeister von Köflach, im Jahr 1928 im Herzen der Stadt eine Buchhandlung eröffnete, konnte aber auch er noch nicht ahnen, welch lange Tradition er damit begründete. Ihm folgte seine Tochter Gislint Schille nach, deren Schwiegertochter Tane das Geschäft nun schon seit dem Jahr 2000 in dritter Generation führt. Und die umtriebige Buchhändlerin kündigt gleich an: „Wir glauben auch weiterhin fest ans Medium Buch.“

Umtriebiges Team

Für die gebürtige Brasilianerin ist es „der Impuls, ein Buch in der Hand zu haben“, der für sie den Ausschlag gibt. Sie versuche deshalb vor allem in allen Bildungseinrichtungen präsent zu sein, um den Kindern und Jugendlichen schon früh das Gefühl fürs haptische Lesevergnügen zu vermitteln. Im Geschäft selbst ist sie zwar die treibende Kraft, mit ihrem Team ergänzt sie sich aber perfekt. Tanes Interesse gilt vor allem Literatur und Sachbüchern, ihre beiden Mitarbeiterinnen sind Spezialistinnen für Krimis (Helga) und einer bunten Mischung durch die Gattungen (Andrea). „Wir haben vor allem das Privileg, dass wir mit unseren Kunden über Bücher reden können. Das genießen wir sehr.“

Vorfreude auf die 100-Jahr-Feier

Tane Schille hofft aber auch, bald wieder einmal „in aller Ruhe“ selbst ein Buch lesen zu können. „Robert Seethalers ,Café ohne Namen’ steht da ganz groß auf der Warteliste“, aufgrund der Fülle an alljährlichen Neuerscheinungen kommt sie derzeit kaum über das Lesen von Klappentexten und Rezensionen hinaus. Wohl auch mit ein Grund, warum das 95er-Jubiläum heuer kaum gefeiert wurde. „Zur 100-Jahr-Feier wird es aber ganz bestimmt wieder etwas Besonderes geben. Wir freuen uns schon darauf“, sagt sie. Und wer weiß, welche Bücher es bis dahin auf ihre Warteliste schaffen.