Wie eine Mischung aus einer Sanddüne und den vulkanischen Bergen von Landmannalaugar auf Island präsentiert sich der Packerstausee in der Weststeiermark derzeit. Denn statt einer glatten Wasseroberfläche, in der sich die umliegende Natur spiegelt, gibt es derzeit nur ein kleines Rinnsal. Dieses schlängelt sich durch Schlamm, Steine und Sandformationen am Grund des rund 55 Hektar großen Stausees, der aktuell trocken liegt. Am Ufer liegen kleine Boote auf Grund. Badestege, die normal ins Wasser führen, ragen meterhoch über den Boden des Stausees, der sich auf dem Gebiet der Gemeinden Hirschegg-Pack und Edelschrott befindet.
Kriegsmaterial entdeckt
Für große Aufregung hat in den vergangenen Tagen die Meldung gesorgt, dass drei Brüder mit einem Metalldetektor am derzeit trockenen Seegrund zahlreiches Kriegsmaterial – wie Munition und Granaten – entdeckt haben. Der Fundort wurde abgesperrt und die entdeckten Teile vom Entminungsdienst gesichert und fachgerecht entsorgt.
Für eine technische Überprüfung des Kraftwerks und der Staumauer, die alle zehn Jahre durchgeführt werden muss, wurde der Packer Stausee in den vergangenen Wochen komplett entleert. Bereits seit Jahresbeginn wurde deshalb von der zur Verbund AG gehörenden Hydro Power GmbH das Wasser nicht mehr aufgestaut. Rund 5,4 Millionen Kubikmeter Fassungsvermögen hat der weststeirische Stausee, der vom Packer und vom Modriacher Bach gespeist wird. Derzeit sind es allerdings nur ein paar Tausend Kubikmeter Wasser im Nahbereich zur Staumauer. Dieses Reservoir dient als Rückzugsgebiet für die noch im Stausee verbliebenen Fische.
Die Arbeiten am Kraftwerk, das mehr als 450 Haushalte mit Strom versorgt, gehen im April vonstatten. Während dieser Zeit ist die Straße über die Staudammkrone komplett gesperrt.