Es ist neben dem Projekt in Bärnbach/Rosental und am Voitsberger Schlossberg das dritte große Fotovoltaik-Projekt innerhalb kürzester Zeit für die Region. Im Bereich der Mülldeponie Karlschacht planen die Stadtwerke Köflach und die Stadtwerke Voitsberg auf einem Areal von 27.600 Quadratmetern die Errichtung einer Anlage, die im Vollbetrieb etwa 620 Haushalte mit Strom versorgen soll. "Bei der Fläche handelt es sich um eine verschlossene Massenabfalldeponie", erklärt Werner Schmuck, Geschäfstführer der Stadtwerke Voitsberg. Was von außen wie eine einfache grüne Wiese ausschaut, ist eine Fläche, die weder bebaut noch landwirtschaftlich genutzt werden könne. "Es ist der ideale Platz für eine solche Anlage", sagt Schmuck.
Gemeinsames Projekt
Das Gelände wird von der Mülldeponie Karlschacht Errichtungs- und Betriebsgesellschaft gepachtet. Da die vier Gemeinden Rosental, Bärnbach, Voitsberg und Köflach an dieser Gesellschaft beteiligt sind, sei es die logische Konsequenz gewesen, auch das Projekt gemeinsam durchzuführen, meint Schmuck.
Die Gesamtinvestitionssumme beträgt rund 1,7 Millionen Euro, die zu gleichen Teilen von den Stadtwerken Köflach und Voitsberg getragen werden. Auch die Beteiligungsverhältnisse selbst sind genau zur Hälfte aufgeteilt. Momentan laufen die behördlichen Verfahren. Wenn sie rasch abgeschlossen werden, könnte noch heuer im Sommer mit dem Bau begonnen werden. "Eine Fertigstellung bis Anfang 2022 ist realistisch", sagt Michael Stolz, Prokurist der Stadtwerke Köflach.
Für die Stadtwerke Köflach sind Fotovoltaik-Anlagen nichts Neues. Seit Jahren gibt es ein Bürgerbeteiligungsprojekt in der Gemeinde und auch am Ökopark Lorder sind die Stadtwerke beteiligt. "Unser Unternehmen hat mit Wasserkraft gestartet, erneuerbare Energien gehören zu unserem Portfolio", sagt Stolz. "Und wir sehen es als unsere Aufgabe, unseren Beitrag zum Erreichen der Klimaziele leisten." Im Vergleich zu fossilen Energieträgern betrage die CO2-Ersparnis durch die geplante Fotovoltaik-Anlage Karlschacht immerhin 970 Tonnen jährlich.
Projekt Schlossberg schreitet voran
Zu diesem Zeitpunkt könnte ein anderes Projekt der Stadtwerke Voitsberg, nämlich die Anlage am Voitsberger Schlossberg, bereits fertiggestellt sein. "Vorige Woche haben wir mit der Rodung der Flächen begonnen", so Schmuck. "Wenn es das Wetter zulässt, sollte die Anlage Ende Juni in Betrieb gehen können." Zum Vergleich - mit der Anlage am Schlossberg können pro Jahr durchschnittlich 1,5 Gigawattstunden Ökostrom erzeugt werden. Das entspricht dem Verbrauch von 420 Haushalten.
Heike Krusch