"Wir sind fast immer da", sagen Leon Emmerich und Simon Payer. Nicht nur die beiden 11-Jährigen sind von der neuen Pumptrack-Anlage, direkt neben der Südspange, in St. Ruprecht an der Raab begeistert. Seit Jahresbeginn wird sie schon eifrig von Kindern und Jugendlichen genutzt.

Mit zügigem Tempo rasen sie über die Hügeln und durch die Kurven - die Pedale waagrecht, Ellbogen und Knie leicht gebogen. Mit Argusaugen wird die Kante des Sprungs fixiert, bevor im richtigen Moment abgesprungen werden kann. Was bei den Kids so einfach wirkt, braucht jede Menge Übung. Hier kommt Ruprechter Wendelin Hirzberger, seines Zeichens BMX- und Enduro-Profi, ins Spiel.

"Gemeinsam mit der Gemeinde veranstalten wir in den nächsten Wochen Pumptrack-Trainings", erzählt der 27-Jährige. 15 Kinder und Jugendliche sind bei der ersten Trainingseinheit mit dabei. Alle kommen aus St. Ruprecht und sind nicht das erste Mal am Pumptrack. "Ich fahre schon seit zwei, drei Jahren mit dem Rad auf Pumptracks", berichtet Keanu Fürndrath.

"Der ist ja schon ein echter Profi", sagt Hirzberger und lässt den 13-Jährigen gleich mal eine Probefahrt starten. Alle staunen, als er im "Bunny Hop" (zu Deutsch: Hasensprung) über die Unebenheit springt. "Schaut wie er die Arme hält und wo die Pedale stehen", sagt Hirzberger.

Scooter oder Bike?

Hirzbergers Karriere als Mountainbiker begann beim FC Donald. Mit 15 Jahren fuhr er seine ersten Downhill-Rennen (also schnelle Bergabfahrten mit dem Mountainbike), mittlerweile ist er bei diversen Enduro-Rennen in Österreich und Slowenien am Start und coacht in der "Bike School Pekoll". Auch am Pumptrack weiß Hirzberger, worauf es ankommt: "Ziel ist es, dass man vom Treten wegkommt und man nur mit Bewegung und Pushen durchkommt."

Das wollen jetzt alle ausprobieren. Also geht es mit Scooter und Bike an die Startrampe. Womit es sich besser fährt? "Eigentlich mit beiden", sagt Gabriel Gutkauf. Der 11-Jährige ist leidenschaftlicher Scooter-Fahrer, hat aber auch ein Mountainbike daheim. "Mit dem Rad kann man besser hüpfen, aber mit dem Scooter gehen halt die Tricks einfacher", sagt er und stürzt sich ins Geschehen.

Treffpunkt für die Jugend

Pumptracken ist auch bei den jüngeren Kids beliebt. Die 5-jährige Agnes probiert sich gerade auf dem kleinen Rundkurs. "Sie fährt schon seitdem sie zweieinhalb ist mit dem Rad", zeigt sich ihre Mutter stolz. Obwohl es ordentlich wuselt, läuft auf der Anlage alles wie geschmiert, Unfälle gibt es keine.

"Die größeren passen auf die kleineren auf", sagt Vizebürgermeister Franz Nöhrer (ÖVP). Neben der sportlichen Betätigung mache den Pumptrack vor allem eines aus: "Die Jugendlichen kommen zusammen und haben einen Treffpunkt", so Nöhrer.

"Wenn's mich schmeißt, dann stehe ich wieder auf"

"Habt ihr wohl noch genug Luft in den Reifen?", will Hirzberger von den Teilnehmenden wissen. Mit einem gekonnten Handgriff probiert er an verschiedenen Vorderreifen. Ein Kopfnicken. "Passt, die sind steinhart", sagt er und fügt hinzu: "Beim Pumptracken ist viel Luftdruck wichtig, dann rollt man leichter und kommt viel besser über die Sprünge."

Und wie gefällt das Training den Jugendlichen? "Wirklich gut", sagt Konstantin Rosenberger. "Man lernt so viel Neues." Und auch wenn der eine oder andere Sturz nicht ausbleibt, die Motivation stirbt zuletzt - das weiß auch der 11-jährige Simon Payer: "Wenn's mich schmeißt, dann stehe ich wieder auf und probier es gleich noch einmal. Das gehört einfach dazu", sagt er und schwingt sich auf den Scooter.