Auch nach einem Jahr fällt das Sprechen über das Erlebte schwer. Die Stimme bricht, Tränen fließen. Seit zwölf Monaten herrscht in der Ukraine Krieg. Seit elf Monaten leben Eugenia Overchuk und ihr Mann Vadym gemeinsam mit ihren beiden Söhnen (16 und 6 Jahre) in Weiz. In Kiew war sie bei einer staatlichen Firma für die Strom- und Wasserversorgungsfirma tätig. Die Firma wurde bombardiert, viele ihrer Arbeitskolleginnen und -kollegen haben ihre Leben verloren. Ihre Verwandte und Eltern leben noch in Kiew, täglich ist man in Kontakt. "Sie sind sehr tapfer, sie sagen immer es geht ihnen gut, sie wollen uns nicht zeigen, wie es ihnen wirklich geht", erzählt Eugenia. Dabei fehle es am Nötigsten. "Es gibt keinen Strom, kein Wasser, keine Heizung."