Massive Lerndefizite, aber keine Nachhilfestunden. Die Coronazit und das damit verbundene Homeschooling war für niemanden einfach. Weder für Eltern und Lehrer, doch am allerwenigsten für die Schülerinnen und Schüler.
Da scheint es auf den ersten Blick nur richtig, Milde walten zu lassen bei der Beurteilung. Keine mündliche Matura - oder zumindest nur auf freiwilliger Basis. Weniger Tests und Schularbeiten, dafür mehr Arbeitsaufträge. Ob diese tatsächlich die Kinder oder vielmehr die Eltern ausgeführt haben, sei mal dahingestellt.
Kinder, die stundenlang nur auf den Bildschirm starren und vergeblich versuchen, sich zu konzentrieren. Wiederum Schüler, die den Laptop einschalten, selbst jedoch im Bett liegen und schlafen. (Ja, ich weiß aus verlässlicher Quelle, dass so etwas durchaus vorgekommen ist.) Soll jetzt keinesfalls bedeuten, dass alle Schüler faul waren. Teilweise wurden sie mit Arbeitsaufträgen überschüttet. Zu Hause, allein. Erklärungen der Lehrer waren nun mal nicht in dem Ausmaß möglich, als hätte normaler Schulalltag geherrscht. Die Folge: grobe Defizite, Rückstände im Lehrstoff.
Anstatt zu versuchen, diese aufzuholen, wird Schülern gestattet, mit einem Nicht genügend aufzusteigen oder gar ein Auge bei der Notenvergabe zugedrückt. Und ein Genügend ist für viele genügend. Keine Nachhilfe nötig.
Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben. Das böse Erwachen wird kommen - im Herbst, wenn die Defizite sich erneut zeigen. Hoffentlich in der Schule und nicht wieder zu Hause vor den Laptops.