In nur drei Tagen bildete sich in Wollsdorf (Gemeinde St. Ruprecht an der Raab) die Bürgerinitiative "Uns stinkt's - Bürgerinitiative gegen Klärschlammverbrennung". Übers Wochenende sammelten die Betreiber mehr als 250 Stimmen gegen die Errichtung der Abfallverbrennungsanlage. Verbrannt werden sollen dort "vorwiegend konzerneigene Produktionsabfälle, Klärschlämme und aufbereitete sonstige nicht gefährliche Abfälle", heißt es in der Kundmachung.
"Wir wohnen in einem Feinstaubgebiet, die B64 mit tausenden Fahrzeugen (Weiz-Gleisdorf) zählt zu den verkehrsreichsten Straßen Österreichs, der Lärm, aber auch die Immissionen und Emissionen der Firma Wollsdorf Leder tragen dazu bei, dass wir nicht mehr in einer lebenswerten Umwelt leben können. Hier wird den Menschen enorm viel an Lebensqualität genommen", meint Gerald Passath von der Bürgerinitiative. Besonders übel stößt den Bewohnern von Wollsdorf auf, dass sie von dem Vorhaben nur durch Zufall erfahren haben, obwohl das Projekt bereits seit mehr als drei Jahren geplant ist.
Bis zu 24.000 Tonnen Abfall sollen in der neuen Anlage pro Jahr verbrannt werden - die dabei entstehende Wärmeenergie soll wiederum am Standort von Wollsdorf Leder genutzt werden. Projektbetreiber ist die Wollsdorf Energie GmbH sein. Geschäftsführer sind Ulrich und Michael Schmidt. Letzterer ist auch bei der derzeit stattfindenden Verhandlung als Projektbetreiber anwesend.
So wie rund 40 besorgte Bürgerinnen und Bürger aus St. Ruprecht an der Raab sowie Albersdorf. Ebenfalls dabei ist Christoph Stark, Bürgermeister von Gleisdorf und "Luftnachbar". "Ich habe davon zufällig über Facebook erfahren", sagt Stark, der nicht als Gegner des Projekts auftritt, sondern sich über die Auswirkungen des Vorhabens informieren möchte.
Medien sind von der Verhandlung ausgeschlossen.