Die Meldung sorgte für Aufregung in der jüngsten Sitzung des Gleisdorfer Gemeinderates. Mandatar Erwin Kohl (SPÖ) wollte von Bürgermeister Christoph Stark (ÖVP) wissen: „Was macht die Gemeinde eigentlich gegen die Rattenplage?“
Eine Rattenplage mitten in Gleisdorf? Der Bürgermeister klärte auf: „Es gibt seit rund einer Woche ein Problem mit Ratten auf einem Grundstück zwischen Rathausgasse und Dr.-Hermann-Hornung-Gasse. Die Ratten sind sogar wie die Eichkätzchen auf den Bäumen gesessen. Das habe ich persönlich noch nie gesehen oder gehört, dass Ratten das machen.“ Wo die Ratten genau hergekommen sind, ist unklar, in jedem Fall haben der Grundstücksbesitzer und der Gleisdorfer Wirtschaftshof einen Kammerjäger engagiert, der auch schon einige Ratten erlegt hat. Weitere Köder wurden ausgelegt. „Es waren fünf bis zehn Tiere, von einer Plage kann man da wohl noch nicht reden“, meinte Stark.
Mit zwei Gerüchten räumte Stark auch gleich auf: Eines besagte, dass in der Nähe eine Kanalspülung vorgenommen worden wäre und die Ratten deshalb geflüchtet seien, ein zweites gab Asylwerbern die Schuld, weil in dem Haus auf dem Grundstück bis vor einiger Zeit eine Flüchtlingsunterkunft war. „Die Leute sind ja oft sehr kreativ, wenn sie Ursachen suchen, an diesen beiden Theorien ist jedenfalls nichts dran. Es gab weder eine Kanalspülung, noch haben die Asylwerber das Haus in einem schlechten Zustand hinterlassen.“
Problem mit Krähen
Doch damit nicht genug, die Gleisdorfer haben auch ein Problem mit den vielen Krähen, die einerseits viel Lärm machen und andererseits auch viel Kot hinterlassen. Hier sind der Gemeinde die Hände gebunden. Stark: „Die Krähen stehen unter europäischem Naturschutz. Im Stadtgebiet dürfen sie weder gejagt werden, noch darf man ihre Nester entfernen. Die Jagd ist nur auf offenem Feld erlaubt.“ Die Stadt Gleisdorf hat das Problem auch schon öfter dem Land gemeldet.
Im deutschen Freiburg hat es im Vorjahr eine Entfernung der Nester gegeben, nachdem die Behörde die Situation als „hygienisch unzumutbar“ eingestuft hatte.