"Was wäre der Weizer Fasching ohne Fips Knill?", hieß es in der Kleinen Zeitung im Juni 2015 anlässlich seines 70. Geburtstages. Er war der "Mister Fasching" in Weiz, seit 1973 organisierte er alle Aktivitäten in der Stadt rund um die närrische Zeit. Am Sonntag erlag Friedrich "Fips" Knill im Alter von 71 Jahren einem schweren Krebsleiden. Er hinterlässt seine Frau und zwei erwachsene Söhne.
Kurz vor dem Rathaussturm am vergangenen Donnerstag, für den er noch alle Texte geschrieben hatte, wurde Knill ins Krankenhaus eingeliefert. Jetzt erlag er zwei Tage vor dem Faschingshöhepunkt seinem Leiden. "Das zu schreiben fällt uns schwer, unser Fips, der ist nicht mehr.
Doch hat er eins uns mitgegeben, der Fasching, der muss weiter leben!", hieß es vom Weizer Faschingskomitee in einer Aussendung. Nach Rücksprache mit seiner Familie hat die Weizer Narrenzunft die Entscheidung getroffen, den Umzug am Faschingdienstag wie geplant abzuhalten. "Wir glauben mit dieser Entscheidung ganz im Sinne unseres verstorbenen Präsidenten zu handeln. Auf dass er uns auch dabei seh', hetta, hetta, hopperle!", so die Narrenzunft weiter.
Bürgermeister Erwin Eggenreich meinte in einer ersten Stellungnahme: "Ohne Fips Knill hätte es in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten die Faschingsaktivitäten in Weiz, aber auch das Kabarett von Stierhansls Bauernbühne, in dieser Form nicht gegeben. Er hat die Gruppe neu gegründet, er war der Motor und die Seele des Weizer Faschings. Er war ja auch Ehrenringträger der Stadt Weiz. Fips wird uns sehr fehlen."
Werdegang
Friedrich Knill wurde im Jahr 1945 als eines von vier Kindern der Industriellenfamilie Knill geboren. Nach dem Studium und einigen Jahren in Werbung und Grafik im Knill-Unternehmen sattelte er um und führte 22 Jahre lang (bis 2004) das Weizer Vorstadt-Wirtshaus "John Bull".
Fips Knill gründete Stierhansls Bauernbühne, für die er fast alle Texte selbst schrieb, und organisierte ab 1973 die Weizer Faschingsumzüge. Den ersten Umzug führte er als Kasperl an. Damals kamen bis zu 10.000 Besucher in die Stadt. Es gab dabei auch einige Pausen, wie zum Beispiel ab 1976, als Knill mit einer Scherzzeitung für so viel Aufregung sorgte, dass die Gemeinde und die Elin (damals Gastgeber im Elin-Casino) drohten, den Umzug abzusagen.
Knill zog das Blatt ein, der Umzug fand noch statt, doch in den folgenden Jahren "war die Luft draußen", wie er später sagte. Erst ab 1981 ging es wieder weiter. Auch in den 80er-Jahren entschlief der Umzug wieder, ehe er 1991 von Knill und einigen Weizer Unternehmen noch einmal wiederbelebt wurde. 1991 wurde das Faschingskomitee Elferrat, 1992 die Weizer Garde gegründet. Die Faschingssitzungen gibt es seit dem Jahr 1999. "Wir haben oft überlegt, aufzuhören, aber dann waren wieder mehr Leute da und man macht halt weiter - wahrscheinlich so lange ich kann", sagte Knill kurz vor seinem 70. Geburtstag.