Sie sehen aus wie Rennautos und sie sind es auch - aber ohne Motorgeheul. Mit einem dynamischen Surren ziehen die Elektro-Karts am ARBÖ Fahrsicherheitsgelände in Ludersdorf ihre Kreise. Konstruiert wurden sie von Schülerinnen und Schülern österreichischer HTL-Schulen.

Am vergangenen Donnerstag traten sie bei der sogenannten „Zero Emission Challenge“ in unterschiedlichen Bewerben gegeneinander an. Als großes Vorbild gilt der „Formular Student“, ein Ingenieurwettbewerb für Studierende, der jährlich auf der ganzen Welt stattfindet.

So flitzten die E-Karts über die Rennbahn in Ludersdorf-Wilfersdorf:

23 Teams am Start

Die Köpfe hinter dem Wettbewerb sind die Organisatoren Harald Macher (HTL Weiz) und Martin Mitterer (HTL Wolfsberg). Ihr Ziel? „Das Thema E-Mobilität in den Schulen vorantreiben und die Zusammenarbeit zwischen Elektrotechnik, Informatik und Maschinenbau zu fördern“, erklärt Macher. „Da die Fahrzeuge nicht nur geplant, sondern tatsächlich realisiert werden, ist der Wettbewerb eine gute Vorbereitung auf das spätere Berufsleben“, fügt Mitterer hinzu.

Der Anklang bei Schulen, Universitäten und Wirtschaft ist groß. Während im ersten Jahr gerade einmal eine Handvoll Gruppen am Wettbewerb teilnahmen, sind es nun bei der dritten Auflage bereits 23 Teams. Macher ist stolz: „Ziel war es, so viele HTLs wie möglich herzubekommen. Das ist uns sehr gut gelungen.“

Gemeinsam Lösungen finden

In hunderten Arbeitsstunden wurden die Go-Karts geplant, konzipiert, gebaut und getestet. Das Team der HTL Weiz ist sogar mit zwei Fahrzeugen am Start. Damit sie einsatzbereit sind, ist viel Vorarbeit nötig. „Immer wieder können Probleme auftreten“, erklärt Karl Heinz Zorn, einer der Teambetreuer der HTL Weiz. Noch Minuten vor den Starts wird an den Fahrzeugen geschraubt und gewerkelt. Die Nervosität steigt.

Das mache auch den Reiz am Wettbewerb aus, betont Teilnehmer Hubert van de Pavert von der HTL TGM in Wien: „Man kann von den anderen Teams viel lernen, gemeinsam an Problemen zu tüfteln und Lösungen zu finden, das hat schon was.“

Bereits am Vortag wurden die E-Karts durch eine Fachjury beurteilt und Preise für die Masterpiece-Klasse vergeben. „Dabei werden technische Lösungen für E-Fahrzeuge, Fahrzeugkomponenten wie E-Motor, Energiespeicher, Controller sowie Energieladesysteme gezeigt und bewertet“, führt Macher aus. Die HTL Weiz sicherte sich den ersten Platz.

Coole Stimmung auf der Strecke

Bei den Bewerben auf der Strecke ging es dann vor allem um eines: Die Zeit! Kurz nach 9 Uhr wedelte die Startflagge. „Wir sind das erste Mal dabei. Wir schauen uns das einmal an und im nächsten Jahr starten wir richtig rein“, erzählt Lena Obermay von der HTL Wels, die von der Stimmung am Gelände und den anderen Karts begeistert ist. „Es ist wirklich cool hier.“

Angereist waren nicht nur 250 Jugendliche und deren Lehrpersonen, sondern auch Gäste aus der Industrie, Wirtschaft, Universitäten und Fachhochschulen. „Es sollen ja nicht nur Rennen gefahren werden, sondern auch Vernetzung und Austausch stattfinden“, erklärt Macher. Dazu gab es Podiumsdiskussionen. Für die Gesamtsieger gab es einen Wanderpokal sowie ein Praktikum bei einem internationalen Motorsportteam.