Der Bezirk Weiz sieht „blau“: Die FPÖ kommt auf mehr als ein Drittel der Stimmen, auf exakt 34,16 Prozent. Dies ist ein Plus von 14,59 Prozentpunkten. Die ÖVP verliert fast ein Drittel ihrer Wählerinnen und Wähler, erreicht nur noch 30,58 Prozent. Die SPÖ schafft 15,43 Prozent (-0,87 Prozentpunkte), die NEOS 7,29 Prozent (+1,35 Prozentpunkte) und die Grünen 6,42 Prozent (-4,73 Prozentpunkte).

Besonders stark schnitten die Freiheitlichen in der Gemeinde Sinabelkirchen ab - dort wurden sie fast von jedem bzw. jeder Zweiten gewählt (wie auch schon bei der EU-Wahl im Juni 2024). 48,25 Prozent, in keiner anderen Gemeinde des Landes war die FPÖ so stark. „Blaue Hochburgen“ im Bezirk Weiz sind auch Gemeinden wie Fischbach (40,21 Prozent) und Pischelsdorf (40,17 Prozent).

FPÖ auch in den Städten voran

Und in den beiden Städten? Auch in der einstigen SPÖ-Hochburg Weiz ist die FPÖ die neue Nummer 1. Sie kommt auf 26,72 Prozent (+11,87 Prozentpunkte), knapp vor der SPÖ (25,64 Prozent/-4,74 Prozentpunkte) und der ÖVP (22,85 Prozent/-9,17 Prozentpunkte). In Gleisdorf, der Heimat des ÖVP-Nationalratsabgeordneten Christoph Stark, liegt die FPÖ ebenso voran. Sie kommt auf 31,23 Prozent (plus 13,70 Prozentpunkte). Die ÖVP erreicht 27,43 Prozent (-14,09 Prozentpunkte), die SPÖ 14,39 Prozent (+1,31 Prozentpunkte).

Die ÖVP liegt vor allem in Norden sowie im Westen des Bezirks voran. Besonders viele Wählerinnen und Wähler gab es da in Gasen (49,5 Prozent), St. Kathrein am Offenegg (43,98 Prozent) und Rettenegg (40,30 Prozent). Aber auch dort holte die FPÖ überall stark auf.

FPÖ hofft auf zweites Mandat

Dementsprechend groß war am Wahlsonntag natürlich die Freude auch bei den oststeirischen Freiheitlichen. Der Birkfelder Manuel Pfeifer, Nummer zwei im Wahlkreis Oststeiermark, darf sich gute Chancen auf den Einzug in den Nationalrat ausrechnen. Er könnte als Abgeordneter angelobt werden. „Das Ergebnis ist ein Zeichen, dass wir nun durchstarten müssen“, freut sich Pfeifer. Der 32-Jährige engagiert sich seit 17 Jahren in der Gemeindepolitik, in Birkfeld ist er als Gemeinderat tätig.

Die Gründe für den überragenden Wahlerfolg? Der Weizer Bezirksparteiobmann Patrick Derler, der mit Kolleginnen und Kollegen gestern in der FPÖ-Zentrale in Graz feierte, sieht eine „Summe vieler Faktoren“: „Die Menschen wollen eine Veränderung. Viele waren mit dem, was die letzte Regierung aufgeführt hat, unzufrieden.“ Die FPÖ habe nun einen „klaren Auftrag gekriegt“: „Man kann an der FPÖ nicht vorbei regieren.“

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Die Abgeordneten aus der Oststeiermark

Wie war die Oststeiermark in der letzten Periode im Nationalrat vertreten? Als Abgeordnete der ÖVP sitzen Christoph Stark (Gleisdorf/ÖVP), Kerstin Fladerer (Fürstenfeld) und Agnes Totter (Kirchbach-Zerlach) im Parlament. Walter Rauch (Bad Radkersburg) ist Abgeordneter der FPÖ, er scheidet aber aus.

Hinzu kommt der grüne Parlamentarier Jakob Schwarz, gebürtig aus Sinabelkirchen. ÖVP-Urgestein Reinhold Lopatka (Nationalrats-Abgeordneter seit Juli 2003 und einst auch Sportstaatssekretär) war im Juli als EU-Abgeordneter nach Brüssel bzw. Straßburg gewechselt.

In der Oststeiermark werden sechs Mandate vergeben, steiermarkweit sind es 27.

Hier finden Sie die Kandidaten-Listen aller Parteien

Offizielle Wahl-Informationen des Innenministeriums

Rückblick auf die Wahl 2019

Die ÖVP kam im Wahlkreis 6B (Bezirke Weiz, Hartberg-Fürstenfeld und Südoststeiermark) auf 48,4 Prozent, gefolgt von der FPÖ (21,3 Prozent), der SPÖ (13,6 Prozent), den Grünen (9,2 Prozent), den Neos (5,5 Prozent), der Liste Jetzt (1,1 Prozent) und sonstigen Parteien (1,0 Prozent).

Im Bezirk Weiz kam die ÖVP auf 44,3 Prozent, gefolgt von der FPÖ (19,8 Prozent), der SPÖ (16,3 Prozent), den Grünen (11,1 Prozent), den Neos (5,9 Prozent), der Liste Jetzt (1,2 Prozent), der KPÖ (0,9 Prozent) und der Liste Wandel (0,4 Prozent).