Weiz stellt New York unter Strom: Dieser Tage verließ der 5000. Leistungstransformator (diese werden benötigt, um Spannungen zu vergrößern oder zu verkleinern) das Siemens-Werk in Weiz. Er ist rund 324 Tonnen schwer, 65 Tonnen wiegt allein der Kupferdraht der riesigen Spule.
Der Transport ist eine logistische Meisterleistung: Der Transformator wurde in den vergangenen Tagen von Weiz nach Linz transportiert. Dort wird er auf ein Donauschiff verladen und dann zu einem Nordseehafen transportiert. Von dort geht es mit einem Hochseeschiff über den Atlantik. Im US-amerikanischen New Jersey wird er abgeladen, von dort geht es weiter in die Stadt New York, wo er in etwa fünf Wochen ankommen wird. Die Gesamtdistanz: Rund 7000 Kilometer.
„Wir schicken dann jemand hin, der die Ankunft kontrollieren wird“, wird in der Werksleitung in Weiz erklärt.
Der Abschied dieses „Riesenmonstrums“ wurde in Weiz jedenfalls gebührend gefeiert. Am Freitag fand beim Siemens-Energy-Werk ein großes Fest mit der Belegschaft statt, auch Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl, etliche Manager der amerikanischen Partnerfirma und viele weitere Ehrengäste waren nach Weiz gekommen. Die firmeneigene Musikkapelle spielte auf.
Laut den Verantwortlichen werden in Weiz jährlich rund 100 bis 150 Großtransformatoren produziert, hinzu kommen mehr als 1000 kleinere für Windkraftanlagen. Ein Großteil der Transformatoren wird exportiert, auch in den USA gebe es da eine „große Kundenbasis“. Der erste Transformator wurde in Weiz übrigens 1892 hergestellt, der Export in die USA begann in den 1960er-Jahren.
Neues Trafo-Werk in Wollsdorf
Der Siemens-Konzern investiert jedenfalls weiter in der Oststeiermark. In Wollsdorf bei Weiz wird derzeit ein neues Werk hochgezogen. Dort sollen künftig die Windkraft-Transformatoren, die derzeit noch im Werk in Weiz produziert werden, hergestellt werden.
Spatenstich war im Juli, das Werk könnte Ende 2025 eröffnet werden und Mitte 2026 in Vollbetrieb gehen. Die Produktionsflächen werden laut Siemens verdreifacht, bis zu 350 Leute sollen dort arbeiten, 120 neue Arbeitsplätze werden entstehen. „Die Energiewende kann nicht ohne Transformatoren stattfinden“, erklärte Standortleiter Christian Ettl damals. Es gibt aber auch Kritik: Anrainer befürchten etwa mehr Verkehr und Umweltbelastungen.