Ein unscheinbarer Wasserdurchlass am Goggitschweg bei St. Margarethen an der Raab wäre Samstagabend fast zur Todesfalle geworden. In einer dramatischen Rettungsaktion wurden zwei Männer vor dem Ertrinken bewahrt. „Es hätte fast zwei Tote gegeben“, schilderte der Landwirt Gerhard Hirzer am Montag hörbar betroffen.
Was war passiert: Samstagabend gegen 21.30 Uhr arbeitete er mit seinem Sohn, seinem Bruder und dessen Sohn sowie seinem Cousin in seinem Hof, um diesen vor dem Hochwasser zu schützen. Der Goggitschbach hinter dem Gehöft war über das Ufer getreten und flutete auch den gesperrten Goggitschweg samt dem breiten Straßengraben. „Plötzlich sahen wir ein großes Auto entgegenkommen. Das Auto ist vom Wasser aufgehoben worden und gut 150 Meter auf uns zugetrieben.“
Mann wurde vom Wasser mitgerissen
Das schwere Hybridfahrzeug blieb im etwa einen Meter hohen Wasserdurchlass, mit der Motorhaube voraus, stecken. „Das Auto ist nur noch 20 Zentimeter aus dem hohen Wasser herausgestanden. Mein Cousin ist hinübergelaufen und dann plötzlich auch vom Wasser mitgerissen worden“, erinnert sich Gerhard Hirzer an die dramatischen Momente.
Der Mann wurde neben dem Auto in den gut zehn Meter langen Durchlass gerissen. „Sein Kopf war unter der Decke, er hat sich nur noch mit der Hand festgehalten. Mein Bruder, mein Sohn und der Sohn meines Cousins sind hingerannt und haben ihn gemeinsam rausziehen können.“
Direkt daneben kämpfte inzwischen auch der Pkw-Lenker aus dem Bezirk Weiz um sein Leben. „Der Mann hat irgendwie die Autotür öffnen können. Auch er ist vom Wasser unter die Brücke gezogen worden.“
Im letzten Moment konnten ihn die Männer aus dem reißenden Bach ziehen. „Feuerwehrleute erzählten uns später, dass er wohl nicht überlebt hätte, wenn es ihn in den Wasserdurchlass gezogen hätte.“
„Es muss dringend etwas passieren“
Das Unfallopfer blieb laut Hirzer weitgehend unverletzt. „Er konnte aber nicht mehr reden, es hat ihn nur gerissen. Er ist dann aber von jemand aus seiner Familie abgeholt worden.“ Das Auto hat einen Totalschaden.
Schon am Montag führte Gerhard Hirzer Gespräche mit Verantwortlichen aus der Gemeinde, wie man künftig solch lebensgefährliche Situationen verhindern könne. Morgen gibt es auch Gespräche mit der Baubezirksleitung. „Es wären fast zwei Leute gestorben. Es muss da dringend etwas passieren.“