Drohnen, Hubschrauber, Hunde, bis zu 160 Einsatzkräfte, die gleichzeitig suchten und insgesamt um die 430 Personen, die bei der Suche helfen und halfen: Trotzdem ist ein betagter Mann in Miesenbach weiter verschwunden. Seit Dienstagabend wird intensiv nach dem dementen Mann gesucht - bisher ohne Erfolg. Das Gebiet ist groß, laut Miesenbachs Einsatzleiter und Feuerwehrkommandant Christoph Mariacher wurden mehr als 530 Hektar durchschreift. Hinzu kommen Flüge mit den Suchhubschraubern und Drohnen.

Dienstagabend wurde der 87-Jährige von seinen Angehörigen als vermisst gemeldet. Der Mann – er wohnt im Ortsteil Hinterleiten – war seit ungefähr 18 Uhr abgängig. Doch bis Freitag Mittag wurde der Mann noch nicht gefunden. Und das trotz einer riesigen Suchaktion, an der sich bis jetzt bereits rund 430 (!) Leute von Einsatzorganisationen, aber auch Privatpersonen, beteiligten.

Seit Dienstagabend durchkämmten sie fast rund um die Uhr das Gebiet in und um Miesenbach. Einzig in den frühen Nachtstunden wurde jeweils pausiert. Feuerwehrleute aus Miesenbach, Birkfeld, Strallegg und den umliegenden Gemeinden rückten bereits Dienstagabend aus. Mittwoch gegen sechs Uhr früh ging die Suchaktion weiter. Zwischendurch waren rund 160 Personen im Einsatz, etwa von den Feuerwehren Miesenbach, Birkfeld, Gasen, Gleisdorf, Koglhof, Pöllau, St. Ruprecht an der Raab, Strallegg und Wenigzell. Mittwoch wurde bis Mitternacht gesucht, Donnerstag gegen neun Uhr ging die Suchaktion weiter, auch da wurde bis spätabends gesucht.

Christoph Mariacher, Kommandant FF Miesenbach
Christoph Mariacher, Kommandant FF Miesenbach © FF Miesenbach

Unterstützung gab es unter anderem durch einen Hubschrauber der Polizei, einem Einsatzleiterfahrzeug aus Gleisdorf und zwei Drohnen. Auch das Rote Kreuz und Suchhunde waren im Einsatz.

Suchaktion mit Hubschrauber, Drohnen und Hunden

„Wir wollten am Mittwoch gegen 15 Uhr die Suchaktion schon abbrechen“, schildert Mariacher. „Knapp davor gab es aber eine Sichtungsmeldung einer Privatperson.“ Eine Frau habe erklärt, dass sie den Vermissten gesehen habe – in einem anderen Bereich. Kurzerhand wurde in dem anderen Abschnitt weitergesucht, wieder mit Rettungsspürhunden und Drohnen. Suchhunde haben auch eine Fährte aufgenommen, berichtete da Mariacher.

Bis jetzt blieb die Suche ohne Erfolg. „Viele sind seit sechs Uhr morgens unterwegs, der Einsatz geht an die Substanz“, schilderte Christoph Mariacher Mittwochabend. Ans Aufgeben denkt er nicht: „Wir suchen, solange wir können.“ Mariacher hofft, dass der Vermisste in den Nächten einen Unterstand fand. „Der Mann scheint aber wie vom Erdboden verschluckt.“

Am Donnerstag wurde die Suchtaktik etwas verändert: Die Einsatzkräfte waren auch mit Privatautos und Fahrrädern unterwegs. „Es könnte sein, dass der Mann Angst vor Feuerwehrautos hat und sich versteckt.“ Wie schon am Dienstag und Mittwoch kreiste auch am Donnerstag der Hubschrauber „Libelle“ des Innenministeriums über das Gebiet. Mariacher: „Am Donnerstag wurde sogar zwei Mal auf Sicht gesucht.“

Mehr als 160 Einsatzkräfte waren am Mittwoch im Einsatz, insgesamt waren es bereits über 400 Personen
Mehr als 160 Einsatzkräfte waren am Mittwoch im Einsatz, insgesamt waren es bereits über 400 Personen © FF Miesenbach

Familie bittet um Hinweise

Die Familie meldete sich über Facebook. „Unser Opa ist abgängig“, schreibt Erna Feldhofer. Ihr Schwiegervater Alois Feldhofer leide an Demenz. Zuletzt habe er einen braunen Parka, Jeans und eine rot-blaue Mütze getragen. Falls ihn jemand gesehen hat, bittet die Familie um Hinweise unter der Telefonnummer 0664-210 89 77.