Im April 2022 starteten die Bauarbeiten auf der Nordseite des Gleisdorfer Friedhofs. Mehr als eineinhalb Jahre später wurde nun die erste Urne beigesetzt. Bei dem Verstorbenen handelt es sich ausgerechnet um einen der Initiatoren des neuen Friedhofstrakts: Gottfried Greiner, dem ehemaligen Baureferenten der Katholische Kirche Steiermark.

Pfarrer Giovanni Prietl steht betroffen vor dessen letzten Ruhestätte unter einem Ahornbaum. Greiners unerwarteter Tod war einer der Gründe für die Verzögerung des Projekts. „Wir haben außerdem mit der Ideenfindung für die Gestaltung des Denkmals neu beginnen müssen“, erzählt Prietl.

Ursprünglich wurde ein Rundbogen extra aus Kapfenberg nach Gleisdorf gebracht, doch die Elemente wurden gestohlen. Daraufhin beauftragte man Theologe und Künstler Josef Lederer aus Burgau.

Die fünf Betonsäulen, auf denen die Namen der Verstorbenen eingraviert werden, müssen noch gestrichen werden, sobald es die Witterungsverhältnisse zulassen. Auf der mittleren Säule soll außerdem noch ein Messing-Kreis angebracht werden. Darauf zu sehen ist das Christuszeichen, umringt von Menschen, so Prietl.

Rund zehn Urnen warten bereits auf die Beisetzung unter einem der Bestattungsbäume. Pro Baum stehen zwölf Sektoren zur Verfügung, wo noch mal jeweils zwei oder drei Urnen beigesetzt werden können. Die Hinterbliebenen haben bei den Säulen die Möglichkeit, Kerzen für ihre Verstorbenen abzulegen.

Bienen am Friedhof

Auch eine Streuwiese ist geplant, „hier wird die Asche nur ausgestreut“, erläutert Prietl. Weiters sollen mehr Bänke aufgestellt werden und „vielleicht fliegen bald die Bienen hier“. Denn Meistergärtnerin Anna Stern (ehemals Angermann) hat neben einem Rosenhang auch eine „lebendige Seite“ mit Beerensträuchern und Blütenpflanzen geplant, die Insekten anlocken sollen. 

Der neue Friedhofstrakt ist barrierefrei und soll die Menschen zum Verweilen einladen und dazu, Zeit mit ihren Verstorbenen zu verbringen.