Im Jahr 2022 verzeichnete die Marktgemeinde erstmals einen Abgang. Bedeutet: Laufende Einnahmen und Ausgaben gleichen sich nicht aus. Auch für das anstehende Jahr sei die finanzielle Lage angespannt, der Handlungsspielraum wird kleiner.

Für das Jahr 2024 sind frei verfügbare Mittel mit minus 679.400 Euro budgetiert. Wie andere Gemeinden hofft man auch in Passail auf Finanzausgleichszahlungen vom Bund und Land. Da hätte sich Werner Berghofer (ÖVP, zweiter Vizebürgermeister) mehr erwartet: „Jetzt wartet man, bis das Land ausgleicht. Ich hätte mir konkrete Maßnahmen gewünscht.“ Er stimmte dem Budget schlussendlich zu, wie auch der Rest des Gemeinderates.

Trotz der finanziellen Lage muss man investieren, etwa in die Wasserversorgung. 329.100 Euro sind dafür vorgesehen. Die Leitungen seien alt, Instandhaltungsmaßnahmen müssen durchgeführt werden. Gestartet werden soll mit den Leitungen in der Weizer Straße.

Erhöhung bei Gebühr

Erhöht wird ab 1. Jänner die Wasserverbrauchsgebühr (von 1,14 Euro pro Kubikmeter auf 1,90 Euro). Das sei notwendig, um kostendeckend zu arbeiten, sagt Karrer. 2015 soll die Gebühr noch 0,64 Euro betragen haben. Über die Jahre wurde der Betrag überhöht. „Klar, freut das die Bürger nicht“, sagt Karrer. Aber es sei gesetzlich vorgeschrieben, kostendeckend zu arbeiten. Am 1. Februar, 19 Uhr, wird darum zu einer Infoveranstaltung in den Kultursaal geladen.

Investiert wird auch in die Sanierung und Digitalisierung der Kanäle. Um Schäden frühzeitig zu entdecken, werden die Leitungen für Kameras befahrbar gemacht. Kostenpunkt: 35.000 Euro.

Geld in die Hand genommen wird auch für die Räumlichkeiten der beiden Musikkapellen in Passail und Arzberg (80.000 Euro) sowie dem Neubau der Ortsstelle des Roten Kreuzes (67.000 Euro). Ein Grundstück gegenüber des Sparmarktes ist im Gespräch.

Woher kommt das Geld? „Von Darlehen“, bestätigt Eva Karrer. Betragen die Schulden der Gemeinde jetzt noch rund 12,7 Millionen Euro, wird man diese bis Ende des Jahres wohl auf 8,4 Millionen Euro verringern können. Möglich wird das durch die Begleichung und die Aufnahme des Pflegeheims „Kamillus“ in den Pflegeverband. Die Kosten werden auf alle 31 Gemeinden des Bezirks Weiz aufgeteilt.