„Er war ein wandelndes Lexikon“, sagt Sigrid Hörzer von der Stadtgemeinde Gleisdorf über Siegbert Rosenberger. Im 81. Lebensjahr verstarb das Gleisdorfer Urgestein am Dienstag im Krankenhaus.
Rosenberger wuchs in Gleisdorf auf, besuchte dort die Schule, wurde später Lehrer und Direktor der damaligen Hauptschule II. Er war Stadthistoriker, goldene Ehrenringträger und schrieb Chroniken und Artikel von und für die Stadt, deren Umgebung, Vereine und Institutionen. „Wenn man die Stadt kennenlernen wollte, kam man an Siegbert nicht vorbei“, sagt Hörzer, die den Gleisdorfer gut kannte.
Rosenberger war seit 1964 ehrenamtlich beim Roten Kreuz tätig. Von 1981 bis 1993 leitete er die Gleisdorfer Ortsstelle, von 1992 bis 1999 war er Bezirksstellenleiter-Stellvertreter. „Sein soziales Engagement war für ihn nicht nur eine persönliche Verpflichtung, sondern ein echtes humanitäres Anliegen“, schreibt das Rote Kreuz auf Facebook. Sein Engagement brachte ihm Auszeichnungen, darunter das Goldene Ehrenzeichen des Landes Steiermark, ein.
Studium in der Pension
Auch politisch war er aktiv: Von 1987 bis 2000 war Rosenberger ÖVP-Gemeinderat der Stadt Gleisdorf, von 1990 bis 1995 zweiter Vizebürgermeister, von 1995 bis 2000 erster Vizebürgermeister. „Mit ihm geht ein Bestandteil unserer Geschichte“, sagt Bürgermeister Christoph Stark. Umtriebig wie Rosenberger war, startete er in seiner Pension ein Studium der Geschichte, 2005 schloss er es ab. Zuletzt ging er unter die Kirmi-Schreiber und verfasste im Sommer 2023 ein Buch.
Siegbert Rosenberger hinterlässt seine Frau, vier Kinder und sieben Enkel. Am Donnerstag um 19 Uhr wird für den Verstorbenen in der Stadtpfarrkirche in Gleisdorf gebetet, die Verabschiedung ist am Freitag um 14 Uhr in der Stadtpfarrkirche.