Aufatmen können insgesamt rund 15.000 Personen in den fünf südsteirischen Gemeinden Ehrenhausen, Gamlitz, Leutschach, St. Veit und Straß. Ab sofort dürfen sie alle wieder bedenkenlos das Wasser aus der Leitung trinken. Gut zwei Wochen, nachdem der Wasserverband Leibnitzerfeld-Süd seine Brunnen wegen Verkeimung durch Unwetterspätfolgen vom Netz nehmen hatte müssen, wurde am Freitagvormittag das gesamte Leitungsnetz freigegeben. Für einen Teil galt das schon seit Montag. Das minutenlange Abkochen vor dem Genuss oder ein Ersatz durch Wasser aus Flaschen ist somit nicht mehr notwendig.
Chlorung bis Samstag
Aus Sicherheitsgründen erfolgt die Versorgung aber weiterhin großteils mit Wasser aus der Notleitung der IG Plabutsch. Lediglich einer der drei eigenen Brunnen ging am Freitag bereits ans Netz. Auch die Chlorung des Leitungssystems wird bis Samstag, dem 23. September, fortgeführt. Der Chlorgeruch kann daher noch einige Tage wahrnehmbar sein, das Wasser kann aber ohne Bedenken konsumiert werden.
Wann die beiden restlichen Brunnen wieder ans Netz gehen, hängt laut Verbandsobmann Johann Lappi davon ab, wie viel Zeit deren Reinigung in Anspruch nimmt. "Das funktioniert mit UV-Licht, wir bauen gerade die Anlagen ein." Außerdem sei die Keimbelastung noch unterschiedlich hoch. "Bis beide in Ordnung sind und wieder ans Netz gehen können, wird es mindestens noch eine Woche dauern. Durch die Anbindung des ersten Brunnens sparen wir uns aber schon ein Viertel des Fremdwasserbezugs", so Lappi.
Erhebliche Mehrkosten
Dennoch entstehen dem Wasserverband erhebliche Mehrkosten. Für den Einbau der Reinigungsanlagen inklusive eines bereits installierten Monitoring-Systems sind laut Lappi Investitionen von mindestens 190.000 Euro notwendig. "Das kommt uns aber auch in Zukunft zugute, weil wir unser Netz dann in Echtzeit überwachen und im Bedarfsfall selbst reinigen können", erklärt Lappi.
Wasserpreis soll nicht steigen
Für den Fremdwasserbezug inklusive sonstiger Ausgaben wie Wasserflaschen für Kindergärten und Schulen rechnet er mit Aufwendungen von 150.000 bis 200.000 Euro. "Wir hoffen, dass ein Teil davon vom Katastrophenfonds und vom Land übernommen wird, wir haben schon erste Gespräche geführt", informiert Lappi. Der Rest werde über Rücklagen und die Mitgliedsgemeinden finanziert werden müssen. "Für den Konsumenten wollen wir den Wasserpreis aber nicht erhöhen", stellt Lappi klar.