Sie können nichts tun, außer abwarten. Nicht einmal, wenn sie wollten. 15.000 Südsteirerinnen und Südsteirer wurden vor knapp einer Woche informiert, dass ihr Trinkwasser aus der Leitung verunreinigt ist. Der Wasserverband Leibnitzerfeld-Süd stellte im Rahmen einer Probe eine Verkeimung mit coliformen Bakterien fest. Die Verunreinigung sei "mit größter Wahrscheinlichkeit" auf die jüngsten Starkregenereignisse zurückzuführen.
Alle drei Brunnen des Wasserverbands wurden vom Netz genommen und werden gespült. Trotz Notwasserleitung wird davon abgeraten, das Wasser direkt aus der Leitung zu trinken. Betroffen sind die Gemeinden Ehrenhausen, Gamlitz, Leutschach, St. Veit und Straß.
Darum riecht es bald nach Chlor
Ende vergangener Woche wurde erneut eine Wasserprobe entnommen. Seit Kurzem liegen die Ergebnisse vor. Die Verkeimung hat sich zwar reduziert, die Brunnen können jedoch noch nicht freigegeben werden, heißt es vom Wasserverband Leibnitzerfeld Süd. "Ab Donnerstag wird Chlor in das Trinkwassernetz eingespeist. Das soll einerseits eventuelle Verkeimungen in den Leitungen abtöten. Andererseits wissen Bewohner so, wenn sie Chlor riechen, dass das frischere Wasser bereits bei ihnen im Haus ist", erklärt Thomas Ziegerhofer, Geschäftsführer vom Wasserverband. Trinken darf man es aber trotzdem nur in abgekochter Form.
Hamsterkäufe
Wie gehen die Betroffenen mit der Situation um? Gut, heißt es von Friedrich Partl, Bürgermeister von Gamlitz und stellvertretender Wasserverbandsobmann. Am ersten Tag habe er zwar von Hamsterkäufen von Wasserflaschen in Lebensmittelgeschäften gehört, aber nun warte man geduldig bis es wieder grünes Licht gibt. Die Trinkwasserentnahmestellen werden zudem positiv angenommen.
"Alle betroffenen Gemeinden haben vorgesorgt und für eine Woche Trinkwasser für jedes Kind sowie Lehrer, Kindergartenpädagogen und Betreuer in Kindergärten und Schulen sichergestellt", zeigt Partl auf. Sollte es auch in der kommenden Woche keine Freigabe geben, werde für Nachschub gesorgt. Am Mittwoch wird die nächste Probe entnommen, auf ein Ergebnis hofft Ziegerhofer bis Sonntag.