"This too shall pass" ("Auch das wird vorübergehen") steht in großen Lettern auf einem schwarzen Kleid, das unterschiedliche Frauen tragen. Frauen, die eines gemeinsam haben: Sie haben in ihrem Leben eine Krise bewältigt und wollen anderen Mut machen, sich Hilfe zu holen.
Dieses Fotoprojekt wurde von der Designerin und gebürtigen Deutschlandsbergerin Marlen Sabetzer initiiert. Das Kleid hat sie selbst geschneidert. Mit dieser Aktion will sie im Zuge des "World Suicide Prevention Month" (Anm. September ist Monat der Suizidprävention) darauf hinweisen, dass Krisen vorbeigehen werden und es völlig normal ist, sich Hilfe zu holen.
Die Show als Bühne nutzen
Die Idee zum Kleid kam ihr eigentlich schon im letzten Jahr. Damals durfte sie ihre erste Show auf der Vienna Fashion Week veranstalten und stellte sich die Frage: "Wenn ich den Leuten etwas sagen wollen würde, was wäre das?" Daraufhin hat sie ein Kleid mit der Aufschrift "Don't kill yourself" auf dem Laufsteg präsentiert. "Heuer wollte ich auch wieder eine Nachricht vermitteln. Vielleicht ist das schon mein Ruf", sagt Sabetzer. Die heurige Aufschrift "This too shall pass" ist unter anderem von ihrem Mann Benedikt Till inspiriert, der zum Thema Suizidprävention an der MedUni Wien forscht.
Andere ermutigen, sich Hilfe zu holen
Das Zitat stammt aus dem Film "My Best Friends Wedding" und hat ihr schon öfters Mut gegeben, sagt sie. Nun will die Designerin, die sich mit ihrem Modelabel "MarS" in Wien schon einen Namen gemacht hat, andere ermutigen. "Ich möchte mit dem Projekt nicht sagen, dass man Krisen einfach absitzen kann. Ich möchte vermitteln, dass alles vorbeigeht, auch wenn es dauert. Und man sich jederzeit Hilfe holen kann, denn das zeugt von Stärke", so Sabetzer.
Das Kleid vom Fotoprojekt wird am Dienstag (12. September) auf der Vienna Fashion Week im Zuge ihrer eigenen Show vorgestellt. Insgesamt ist es ihre zweite Show auf der Fashion Week. "Im zweiten Jahr läuft alles eine Spur besser", erzählt sie. Nach der Show möchte sie das Kleid gerne verkaufen und die Hälfte an eine Organisation spenden, die Menschen in Krisensituationen hilft.
Das Fotoprojekt geht laut Sabetzer auf jeden Fall weiter. "Es haben sich viele Frauen bei mir gemeldet. Das Thema scheint unglaublich wichtig und präsent zu sein", sagt sie.