Sie bewahren nicht nur im Sommer einen kühlen Kopf: die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Frigopol, allen voran Geschäftsführer Johann Herunter. Er und sein Team stellen Kälteanlagen für Supermärkte, Logistik- und Industriefirmen her. Und weil das noch nicht genug ist, liefern sie auch die entsprechenden Schaltschränke für ihre Anlagen mit. Aber alles der Reihe nach.

Herunter hat das Unternehmen Frigopol, das damals noch in Graz angesiedelt war, im Jahr 2000 gekauft. Nach einem Zwischenstopp in Groß St. Florian entschieden sich er und sein damaliger Geschäftspartner 2001 dazu, die Wurzeln der Firma nach Frauental an der Laßnitz zu verlegen. Heute sticht Autofahrern der insgesamt 4500 Quadratmeter große Standort schon von der B 76, Radlpass Straße, aus ins Auge.

Doch die Geschichte des Unternehmens reicht noch weiter zurück. "Gegründet wurde die Firma kurz nach dem zweiten Weltkrieg. Damals machte Raimund Culk mit seinem Trennhauben-Verdichter von sich reden", erzählt Herunter. Gut zu wissen: Trennhauben-Verdichter sind Teile von Kühlsystemen und dienen dazu, das Kühlmittel zu komprimieren. Warum das so wichtig ist, dazu später mehr.

Nachhaltig kühlen

Die Kühlsysteme, die Frigopol heute herstellt, zeichnen sich besonders durch ihre Nachhaltigkeit aus. Gespeist werden die Anlagen, abseits vom Strom, mit CO2 und Ammoniak. Auch die Abwärme der Anlagen kann zum Erhitzen von Wasser oder zum Heizen von Räumen und Gebäuden genutzt werden.

"Wir fertigen vor allem Sonderanlagen für größere Betriebe mit speziellen Bedürfnissen. Natürliche Kältemittel wie CO2 setzen viele Unternehmen in der Branche nicht ein, da einiges zu beachten ist", so der Stainzer. Bei CO2 und Ammoniak herrschten etwa weitaus höhere Systemdrucke.

Von Frauental bis nach Polen

Diese Druckverhältnisse kommen durch die Kompression des Kältemittels zustande. Dieses wird anschließend durch den Wärmetauscher geführt und dehnt sich dort aus. Dabei entzieht es der Umgebung Wärme. Zurück bleibt gekühlte Luft, die mittels Ventilator verteilt wird.

Dieser, sehr vereinfacht dargestellte, Prozess findet in den Frigopol-Anlagen statt. Sie laufen etwa bei der Firma Sorger in Frauental und der Firma Messner in Stainz auf Hochtouren. Aber auch in Unternehmen in Deutschland, den Benelux-Staaten, Frankreich, Skandinavien oder Polen finden sie Verwendung.

Um die Kühlsysteme bestmöglich steuern zu können, liefert Frigopol auch die entsprechenden Schaltschränke mit. "Diese dienen dazu, die Temperatur zu steuern oder die Anlage zu- oder wegzuschalten. Damit die Kühlkette so energieeffizient wie möglich eingehalten werden kann", erklärt der Geschäftsführer.

Aber nicht nur im Lebensmittelsektor, sondern auch in der Automobilbranche oder beim Einsatz von Spritzgussmaschinen spielt Kältetechnik eine wichtige Rolle. "Wenn zum Beispiel spezielle Bauteile gegossen werden, müssen die verwendeten Werkzeuge gekühlt werden, um nicht zu überhitzen. Da kommen wir ins Spiel", sagt der 56-Jährige.

Lebensmittelhandel

Pro Jahr gehen insgesamt etwa 160 Systeme und Elektroanlagen über die Frigopol-Ladentheke. Oder besser gesagt, über die Warenausgaberampe. Eine Kühlanlage für einen Supermarkt, der so groß ist wie ein herkömmlicher Billa oder Spar, kostet zirka 80.000 bis 100.000 Euro.

Bei Frigopol zusammengebaut, isoliert, gegebenenfalls verkleidet und verpackt, werden die Anlagen an Fachbetriebe geliefert. Diese installieren die Systeme wiederum bei den Endkunden. Damit auch die stets einen kühlen Kopf bewahren können.