Es brummt. Mittlerweile nicht nur in der Bezirkshauptstadt Deutschlandsberg, sondern auch in anderen Gemeinden. Tiefe Infraschalltöne – auch Brummtöne genannt – strapazieren wie bereits berichtet die Nerven einiger Weststeirer. "Mein Mann hat Tinnitus. Ich durchlebe körperlich und mental einen Höllenritt", heißt es von einer Betroffenen.
Die Stadt Deutschlandsberg nimmt laut Bürgermeister Josef Wallner die Lage ernst: "Mittlerweile haben wir rund 200 Hinweise bekommen. Die Betroffenen kommen aber nicht alle aus Deutschlandsberg, auch andere Gemeinden sind betroffen, sogar bis zum Sulmtal."
Jedem Hinweis werde nachgegangen oder den zuständigen Gemeinden weitergeleitet. Als mögliche Quelle wird von einer betroffenen Familie die Wärmepumpe eines Nachbarn verdächtigt. Die Gemeinde hat laut Wallner bereits mit dem Herrn Kontakt aufgenommen. Jeder sei bemüht, das Problem zu finden und zu lösen, wie der Bürgermeister betont.
Mittlerweile hat sich die Stadtgemeinde auch an die Bezirkshauptmannschaft gewandt. Laut Bezirkshauptfrau Doris Bund gibt es in der Causa aber keine Neuigkeiten.
Das Land um Hilfe gebeten
Als Lärmquelle in Verdacht haben Betroffene aus Deutschlandsberg auch die Polz und Nebel Biogas GmbH und die EHP European-Hardwood Production GmbH in Frauental an der Laßnitz. "Wir haben beide Betriebe aufgesucht, aber nichts feststellen können", sagt Bürgermeister Bernd Hermann. Daraufhin habe die Gemeinde ein Schreiben mit der Bitte um Überprüfung und Auskunft an die zuständige Abteilung 13 beim Land geschickt. Dort heißt es, dass die Anfrage derzeit rechtlich und fachlich geprüft werde.
"Wir, die Mitarbeiter und die Nachbarn hören zwar nichts, aber natürlich kann gern gemessen werden. Vorher muss allerdings die Kostenfrage dafür geklärt werden", sagt Karl Polz, Geschäftsführer der EHP. An der Ausstattung habe man zudem seit Längerem nichts verändert. Ebenso verhält es sich laut Christian Polz mit der Biogasanlage. "Diese Herausforderung ist neu für uns. In der Gemeinde hat sich noch kein Bewohner wegen Brummtönen bei uns gemeldet. Dennoch nehmen auch wir die Lage ernst", sagt Hermann. Es brummt also weiter.