Mit einem Schock begann die neue Woche für die Bewohnerinnen und Bewohner der Kollmanngasse in der Gemeinde Stainz (Bezirk Deutschlandsberg). Sonntagabend gegen 20.35 Uhr fingen dort ein Carport und binnen kürzester Zeit auch das angrenzende Wohnhaus Feuer. Die vierköpfige Familie, die das Haus bewohnte, kam mit einem Schrecken davon.

In der Zwischenzeit ist die betroffene Familie aus Stainz bei Verwandten untergekommen. Dass dies keine langfristige Lösung sein muss, stellt der Stainzer Bürgermeister Walter Eichmann klar. "Wir haben die Möglichkeit, der Familie eine Gemeindewohnung zur Verfügung zu stellen und sie mit Mitteln aus dem Gemeindesozialtopf zu unterstützen."

Der Schrecken steckt auch einem direkten Nachbarn noch in den Knochen. "Ich wohne hier schon seit 20 Jahren, die Nachbarsfamilie seit 18 Jahren. Es ist alles so schnell gegangen, ihr ganzes Lebenswerk ist jetzt dahin, so etwas wünsche ich keinem", sagt er.

Nachdem er am Sonntagabend ein wenig Lärm gehört hätte, ging er davon aus, dass die Kinder eines anderen Nachbarn im Garten mit Raketen und Böllern spielten. Das Feuer entdeckte er erst später. "Die Feuerwehr löschte von mehreren Seiten, auch von meiner Hauseinfahrt aus. Deshalb muss ich ein paar Steine neu betonieren."

Auch die Nachbarin und ihre Tochter, die auf der anderen Grundstückseite der betroffenen Familie wohnen, zeigen sich betroffen. "Wir haben das Knistern gehört und sind dann sofort mit dem Gartenschlauch hinaus, um beim Löschen zu helfen. Da waren die Einsatzkräfte von der Feuerwehr schon da", sagt die Nachbarin.

Löscharbeiten mithilfe von Drohnen

Eine andere Bewohnerin der Siedlung erzählt, dass die Feuerwehr auch in ihrer Hauseinfahrt Stellung bezogen habe. Sie zeigt auf ein Nachbarhaus, das noch näher am betroffenen Wohnhaus angrenzt. "Der Nachbar dort drüben hat sich schon mit dem Gartenschlauch bereitgemacht, falls das Feuer auch auf sein Grundstück übergesprungen wäre", sagt sie.

Die Löscharbeiten wurden unter anderem von der Feuerwehr Stainz bewältigt. Auch für Einsatzleiter Robert Eibl sei der Wohnhausbrand ein sehr tragisches Ereignis gewesen. Die Feuerwehr konnte den Brand nur von außen löschen, da die Hitzeentwicklung im Inneren des Hauses zu hoch gewesen sei. "Danach haben wir mit Drohnen noch einige Glutnester aufgespürt und nachgelöscht. Die Bewohner des Hauses standen völlig unter Schock", sagt Eibl.

Die Ermittlungen zur Brandursache wurden vom Landeskriminalamt Steiermark gemeinsam mit einem Brandsachverständigen der Landesstelle für Brandverhütung durchgeführt. Ursache des Brands war mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ein vor der Restmülltonne abgestellter Plastiksack. Dieser enthielt Asche aus dem im Haus befindlichen Kaminofen. Der entstandene Sachschaden kann laut Auskunft der Polizei derzeit noch nicht beziffert werden.