Hier ist der Name Programm: Im "Ohne TamTam" in Ehrenhausen an der Weinstraße gibt es von Gewürzen und Süßigkeiten über Trockenfrüchte und Mehl bis hin zu Haushaltswaren, Pflege- und Geschenkartikel, alles ohne Verpackung – eben ohne TamTam.
Die Idee zu dem Unverpackt-Laden entstand während Corona. "Wir wollten nicht nur einfach verkaufen, verkaufen, verkaufen, sondern etwas Gutes tun", erzählt Ken Siemers. Während den Lockdowns wurde ihm und Partnerin Lisa-Marie Schiefer bewusst, je mehr man Zuhause ist, desto mehr Plastik und Müll sammelt sich an. Dies wollte das damals in Berlin lebende Paar ändern. "Und irgendwie ist dann die Idee von einem Unverpackt-Laden in meiner Heimat entstanden", erinnert sich Schiefer und verrät: "Der Name ist uns übrigens gleich am Anfang ganz typisch in der Dusche eingefallen und er ist Programm." Die gebürtige Ehrenhausnerin und der Bayer packten folglich die Koffer und ließen Deutschland hinter sich.
Zuhause ging die Suche nach einer geeigneten Geschäftsfläche los. Durch Zufall entdeckten die beiden gegenüber vom Lagerhaus ein Gebäude, in dem es früher einmal ein Wettbüro gab und derzeit nur die Pizzeria/Café/Bar Vian untergebracht ist. "Wir haben es gesehen und es hat gepasst", erzählt der 31-Jährige.
Liebe fürs Detail
Am kommenden Freitag, dem 27. Mai, öffnet das Geschäft um 8.30 Uhr zum ersten Mal seine Türen. Bis dahin laufen die letzten Arbeiten noch auf Hochtouren. Die 75 Quadratmeter Verkaufsfläche wurde mit viel Liebe fürs Detail im Industrie-Stil eingerichtet. Ein Hingucker ist die von Künstlerin Monika Herzfeld und gleichzeitig Mama von Schiefer gestaltete Tür neben dem Kassenbereich. In den Regalen und auf den Tischen findet man größtenteils regionale Produkte. Delikatessen von Katharina Schwarzl vom Weingut Schwarzl, Nudeln von Stangl Teigwaren GmbH aus Lebring bis zum Mehl vom Kiendler in St. Georgen an der Stiefing und vieles mehr erwartet die Kunden.
Hat jemand kein passendes Gefäß für den Einkauf dabei, ist das in diesem Geschäft kein Problem. "Wir haben zum Beispiel Behälter, die man kaufen und ausleihen kann, mit und ohne Pfand", zeigt die 36-Jährige auf. Den Behälter dann einfach auf der Waage abwiegen, Gewicht draufschreiben und das gewünschtes Produkt einfüllen. An der Kassa wird dann nochmals gewogen und das Gewicht des Behälters abgezogen. "Man zahlt also nur das, was drin ist. Es ist auch ein Vorteil, dass man keine vorgegebene Menge kaufen muss, sondern nur das, was man braucht", zeigt Siemers auf.
Wer zwischendurch eine süße Pause braucht, den verwöhnen Siemers und Schiefer mit Kaffee und Kuchen. "Bei uns sollen sich alle wohlfühlen", sind sich die beiden einig.