Mission X. Der Countdown läuft. Nur noch wenige Minuten bis zum Start. Pünktlich um 9.15 Uhr sind alle Schülerinnen und Schüler der 3. Klasse der Volksschule in St. Veit in der Südsteiermark auf ihren Posten. Die Lage ist angespannt.
Mission von der Weltraumorganisation ESA
Dann geht es los: Aufgeteilt auf mehrere Stationen müssen die Mädchen und Burschen alias "die MARSupilamis" ihre Mission erfüllen: Trainieren wie ein Astronaut. Seit Jänner dieses Jahres gilt es mehrmals die Woche verschiedene Missionen zu bewältigen. "Wir machen bei der 'Mission X - Train like an Astronaut' der europäischen Weltraumorganisation ESA mit. Das ist ein internationaler Wettbewerb", erklärt Schuldirektorin Romana Schwindsackl während sie zu den Stationen sieht.
Bei einer davon ist Geschicklichkeit und Schnelligkeit gefragt. Die Kinder machen einen Staffellauf. So schnell sie können, laufen sie bis zum Ende des Ganges. Manche rutschen die letzten Meter mit Schwung auf den Knien bis hin zu Puzzleteilen. Mit Handschuhen ein solches Stück aufzuheben, ist gar nicht so leicht, wie ein Schüler feststellen muss. Doch mit etwas Geduld und den Zurufen seines Teams im Ohr schafft er es. Da geht es schon wieder retour. Eine Lehrerin, die gerade aus der Klasse kommt, drückt sich schnell gegen die Wand.
Arbeiten mit der biodynamischen Hand will gelernt sein
"Die Kinder sind so top motiviert dabei und freuen sich, etwas Neues auszuprobieren", sagt Lehrerin Vera Pongratz-Parthl. Kollegin Carina Cigler und sie haben gemeinsam das Projekt der Weltraumorganisation ins südsteirische Klassenzimmer geholt. Während die einen den Staffellauf meistern, lassen auf der anderen Seite die Kinder ihre Muskeln spielen. Liegestütz, Kniebeugen bis zum Gehen wie eine Krabbe: Training ist laut Schüler Sandro sehr wichtig für Astronauten, da sonst die Muskeln müde werden und somit der ganze Körper. Ein Klacks für die Volksschüler. Schwieriger wird es bei der nächsten Station: Die biodynamische Hand. Mithilfe von selbstgemachten beweglichen Händen versuchen die Kinder verschiedene Dinge zu greifen. "Es ist schwierig, aber lustig", sagt ein Bub lachend, während seine Teamkameraden versuchen, eine Kappe und ein Brillenetui hochzuheben. Denn auch Astronauten müssen schwere Sachen mithilfe von Robotern hochheben können, wie Marie-Sophie erklärt.
19 Missionen und ein Ziel
Lichtgeschwindigkeit heißt die letzte Station an diesem Tag. Während ein Schüler ein Lineal senkrecht fallen lässt, muss der andere es fangen. Nur mit einer Hand. Die schwierigste Station. Doch die Kinder geben nicht auf. Zu groß ist der Ehrgeiz der Kleinen. Schließlich klappt es. Mission an diesem Tag erfolgreich beendet. Die Nachwuchsastronauten haben sich die Hofpause nun redlich verdient. "Insgesamt müssen die Kinder 19 Missionen bewältigen und in einem Missionstagebuch festhalten. Für jede Mission gibt es Punkte. Mit etwas Glück gewinnen wir, wir liegen im Ranking ganz gut", sagt Cigler und räumt die Turnmatten weg. Bis zur nächsten Mission.