Seit 1. Juni gibt es in Leibnitz eine Krisenwohnung für Frauen, die von Gewalt betroffen sind. Möglich gemacht haben das Projekt das Land Steiermark, die Stadtgemeinde Leibnitz, das Grazer Frauenhaus und die Leibnitzer Frauenberatungsstelle des Vereines Freiraum. Letzter ist auch für die Betreuung der Frauen vor Ort zuständig.
Bis zu einem halben Jahr, jedenfalls aber zwei Monate, können Betroffene in der Krisenwohnung Zuflucht suchen. „In dieser Zeit versuchen wir gemeinsam eine neue Lösung zu finden“, so Sandra Jakomini von der Frauenberatungsstelle Leibnitz. Wichtig sei es, von Gewalt betroffenen Frauen und deren Kindern schnell und unbürokratisch zu helfen.
Wichtiges Angebot
Das Angebot wird jedenfalls angenommen, die Krisenwohnung bewährt sich. "Wir sind ausgelastet, aber es ist uns trotzdem wichtig, dass noch mehr Frauen, die diese Art der Hilfe und Unterstützung brauchen, wissen, dass es diese Möglichkeit gibt", erklärt Jakomini.
Die Expertin weiß, dass es Mut braucht, sich eine Krise einzugestehen und ebensoviel Mut benötigt, einen Weg aus dieser Krise zu suchen und einzuschlagen. Jakomini: "Frauen fällt es manchmal schwer, ihre Energien für sich selbst zu nutzen. Sie sind es gewohnt, Kraft in eine Partnerschaft zu investieren, bei der sie immer wieder den Kürzeren ziehen. Sie verzichten auf Kleider, Urlaube und jeglichen Luxus, um ihre Familienangehörigen glücklich zu machen. Werden Frauen verprügelt oder unterdrückt, machen sie sich oft selbst vor, dass das alles ihre Schuld ist. Sie glauben, dass sich ausweglose Beziehungen zum Guten verändern, wenn sie sich selbst nur möglichst einschränken, genügsam und selbstlos sind." Aber damit müsse jetzt Schluss sein. In der Krisenwohnung können Frauen Schutz finden. Es sei möglich, mit Kind und Kegel rasch und unbürokratisch einzuziehen.
Kontakt verein freiraum: Tel. 0677- 64 49 83 25 oder (0 34 52) 20 200. www.verein-freiraum.at
Bettina Kuzmicki