Am Donnerstag rauchten in der Mehrzweckhalle Schwanberg noch einmal die Köpfe. Da fand der dritte Tag der UVP-Verhandlung rund um das geplante Pumpspeicherkraftwerk auf der Koralm statt. Laut den Projektwerbern um Peter Masser und Alfred Liechtenstein sei dieses Großprojekt immens wichtig für die Sicherheit der Stromversorgung im Süden Österreichs.

Nun ist die UVP-Verhandlung bereits abgeschlossen. Diese war laut Verhandlungsleiter Bernhard Strachwitz „sehr intensiv und inhaltsreich“. Themen wie die Wasserversorgung, Verkehr, Klima, Naturschutz, Forst und Wild, Energie und Schallschutz wurden besprochen.

So geht es weiter

Von Gegnern des Kraftwerkes wurden rund 40 Anträge und Einwendungen eingebracht. Diese müssen von den Sachverständigen überprüft und bewertet werden. Dann werden die einzelnen Parteien wieder angehört. „Das kann noch ein bis zwei Jahre dauern“, so Strachwitz. Danach müssen die bisherigen Unterlagen ergänzt werden, bevor ein etwaiger Bescheid erstellt wird.

Die Projektwerber Alfred Liechtenstein und Peter Masser (mit Sohn)
Die Projektwerber Alfred Liechtenstein und Peter Masser (mit Sohn) © Wieser

Egal, ob der Bau erlaubt wird oder nicht, dürfte dieser Bescheid beeinsprucht und damit ein Fall für das Bundesverwaltungsgericht werden. Eine etwaige Entscheidung kann theoretisch durch den Verwaltungsgerichtshof gekippt werden. In Folge könnte die Causa vor dem Europäischen Gerichtshof landen. Prognosen über die Dauer will Strachwitz nicht abgeben. Aber: „Es wird sehr langwierig.“

Kraftwerk mit 1000 Megawatt

Die Dimensionen des geplanten Kraftwerkes sind enorm. Im Bereich der Glitzalm auf der steirischen Seite der Koralm könnte ein Pumpspeicherkraftwerk mit einer Leistung von bis zu 1000 Megawatt errichtet werden.


Geplant sind zwei Speicherseen, abgedichtet durch eine Asphaltdecke. Zwei Dämme, 80 sowie 90 Meter hoch und 300 beziehungsweise 600 Meter lang, müssten aufgeschüttet werden. Fast vier Millionen Kubikmeter an Gesteinsmaterial sollen bewegt werden. Die Kavernenanlagen sind beinahe 300 Meter lang. Auf der Gregormichlalm soll ein Containerdorf für 400 Arbeiter errichtet werden. Die Bauzeit: Rund sechs Jahre. Die Baukosten: Eine Milliarde Euro, grob geschätzt.
Vorgestellt wurde das Großprojekt vor mehr als fünf Jahren. 2016 wurden die Unterlagen bei der UVP-Behörde eingereicht.