Juliane Bogner-Strauß stammt vom Weingut Strauß vulgo Schopper in Gamlitz. Sie wurde 1971 in Wagna geboren, besuchte die Volksschule Gamlitz und danach das Gymnasium der Ursulinen in Graz.
Im vergangenen Sommer wurde sie von Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer als steirische Kandidatin für die Nationalratswahl vorgestellt. Außerhalb der wissenschaftlichen Welt war die gebürtige Südsteirerin, die mit ausgezeichnetem Erfolg Chemie studiert hatte und sich im Bereich Molekularbiologie und Genomik habilitiert hatte, bisher dennoch kaum bekannt. Sie hat als Biochemikerin Karriere gemacht, zuletzt war sich stellvertretende Institutsleiterin an der TU Graz.
Sie ist dreifache Mutter und in der neuen Regierung zuständig für Frauen- und Familienagenden. Als Mutter symbolisiert Bogner-Strauß die Vereinbarkeit von Kind und Karriere. Spannend wird sein, wie sie auf die weitreichenden Forderungen des Frauenvolksbegehrens reagiert, das im kommenden Jahr starten wird.
Im Wahlkampf war Bogner-Strauß eigentlich nur dadurch aufgefallen, dass sie sich wie Parteichef Sebastian Kurz mit dem Argument der überlaufenen Massenfächer für Studiengebühren und Zugangsbeschränkungen aussprach.
Enger Kontakt
Die neue Ministerin ist die Schwester von Karl und Gustav Strauss, die das Weingut Strauss vulgo Schopper führen. Der Kontakt zur Familie ist eng, auch wenn es Juliane Strauss schon früh von daheim wegzog. Nach der Volksschule Gamlitz besuchte sie das Gymnasium der Ursulinen in Graz. Sie studierte in Graz, war auch einige Zeit im Ausland und wohnt seit Jahren in Graz.
"Der Kontakt ist sehr eng, sie ist sehr oft bei uns", erzählt Karl Strauss. Dass seine Schwester Ministerin wird, hat er selbst erst aus den Medien und nicht von seiner Schwester erfahren. "Es ist kaum zu glauben. Vorher gab es ja nur Gerüchte. Wir haben es dann offiziell bei der Pressekonferenz im Fernsehen gesehen."
Bei der heutigen Angelobung in Wien werden die Brüder Karl und Gustav sowie deren Eltern Karl und Juliane senior aus zeitlichen Gründen nicht anwesend sein. "Bei uns am Weingut ist gerade Hochsaison."
Freude in Gamlitz
Der Gamlitzer Bürgermeister Karl Wratschko ist begeistert: „Wir sind stolz, dass eine Gamlitzerin neue Ministerin wird.“ Die neue Familienministerin Juliane Strauß-Bogner sei eine „Vorzeigefrau, die aber immer am Boden geblieben ist“. Im Wahlkampf zur Nationalratswahl sei sie zu einem „Bürgermeister-Frühstück“ in ihrer Heimatgemeinde zu Gast gewesen. Wratschko ist sich sicher, Strauß-Bogner habe das Ohr am Volk: „Jetzt ist es wichtig, dass das auch so bleibt und sie nicht vergisst, wo sie herkommt. Minister Martin Bartenstein hatte war am Anfang auch nah am Volk und hatte zum Schluss nur noch ein Ohr für die Industrie.“
Das eine oder andere Flascherl wurde gestern wohl auch auf dem Weingut Strauß in Gamlitz aufgemacht. Die neue Ministerin ist die Schwester von Karl und Gustav Strauß und hat eine enge Beziehung zu ihrer Familie. Dass die dreifache Mutter wie bisher fast jedes Wochenende heimkommt, wird sich aber nur noch schwer ausgehen.