Zugegeben, besonders groß ist seine Lobby nicht. Vielleicht liegt das daran, dass man den Juchtenkäfer nur extrem selten zu sehen bekommt, verbringt er doch ungefähr 90 Prozent seiner Lebenszeit als Engerling. „Der Käfer lebt sozusagen nur für die Paarung“, sagt Biodiversitätsexperte Johannes Stangl vom Naturpark Südsteiermark. „Er ist eine höchst schützenswerte Art, die in alten Streuobstbäumen vorkommt.“ Diese alten Bäume bilden nämlich Höhlen, in denen sich der Käfer sehr wohl fühlt. Im Gegensatz zu verbreiteten Annahmen sind die Larven aber ganz und gar keine Schädlinge. „Im Gegenteil. Sie ernähren sich vom Abfall, den der Baum erzeugt, wenn er innen abstirbt.“
Barbara Kluger