Werden Straßen und Wege in der Peripherie vernachlässigt? Dies wird nun von einigen Bürgern bekrittelt. Sowohl in Deutschlandsberg als auch in Stainz gibt es Kritik am Zustand von Straßen und Wegen.
„Die Straßen in den ehemaligen Gemeinden Stallhof, Rassach, Stainztal, Marhof und Georgsberg sind Stiefkinder“, ärgert sich ein Bürger aus Rassach. Bankette würden nach Regenfällen nicht ausgebessert, Risse in den Straßen nicht saniert, überhängende Äste nicht abgeschnitten. „Der Stainzer Hauptplatz wird saniert, bei uns passiert nichts.“ In den früheren Kleingemeinden habe man die Straßen besser in Schuss gehalten. In der neuen Großgemeinde könne man die hunderten Straßenkilometer hingegen nicht mehr überblicken.
Bürgermeister Walter Eichmann bestätigt, dass die Großgemeinde Stainz 350 Kilometer an Straßen zu betreuen hat. Dass die Randlagen benachteiligt werden, sei falsch: „Wir haben heuer rund eine Million in die Straßen investiert, einen Großteil davon in Stainztal, Marhof und Schlieb.“ In Neudorf seien 250.000 bis 300.000 Euro für den neuen Hochwasserschutz geplant. Zudem erhalte Mettersdorf um mehr als eine Million Euro ein neues Rüsthaus. „Wir versuchen, alles fair zu machen.“
Sebastian Nestler aus dem Bergort St. Oswald, der zu Deutschlandsberg gehört, ärgert sich indes über den Zustand des Urberfranzweges, der zu seinem abgelegenen Anwesen führt. Für Prestigeprojekte wie das Fest „Schilcherberg in Flammen“ gebe es Steuergeld, für die Sanierung von Straßen nicht. Der Asphalt sei brüchig, die Bankette seien desolat, es gebe tiefe Spurrillen, die im Winter vereisen. Statt einer Sanierung des Weges sei aber nur eine Tafel, die vor Fahrbahnschäden warnt, aufgestellt worden. „Die Gemeinde macht es sich einfach. Da wird Allgemeineigentum geschädigt.“
Die Möglichkeit, Förderungen von der EU und dem Land zu lukrieren, werde nicht genützt. Nestler brachte etliche Anträge und Beschwerden bei der Stadt ein, damit der Weg möglichst bald saniert werde. Schließlich wandte er sich an das Landesverwaltungsgericht. Erfolglos.
„Der Weg ist in keinem extrem guten Zustand“, so Stadtamtsdirektor Harald Geyrhofer. „Er ist aber auch nicht so sanierungsbedürftig, dass eine Sanierung dringend nötig ist. Man kann dort ohne Probleme fahren.“ Dies bestätige auch ein Gutachten des Landes. „Wir haben rund 300 Kilometer an Straßen“, bekräftigt Bürgermeister Josef Wallner. „Es gibt eine Prioritätenliste, diese müssen wir abarbeiten.“
Besagter Urberfranzweg werde saniert, wann dies geschehe, stehe aber noch nicht fest. „Dieser Weg wird behandelt wie jeder andere auch.“ Die Randgebiete im Koralmgebiet würden nicht benachteiligt. Wallner: „Wir haben allein im Vorjahr in Kloster rund 400.000 Euro finanziert. Wir schätzen die periphere Region sehr, geben da viel Geld aus.“