Aufgrund von Arbeiten ist der Sulmklammweg gesperrt, steht auf der Homepage der Marktgemeinde Wies. Der wildromantische Wanderweg von Wernersdorf zur Strutzmühle ist seit zwei Jahren nicht begehbar. Deshalb gibt es einen Rechtsstreit zwischen der Marktgemeinde und Heinz Velikonia, der ein Anwesen am Eingang zur Klamm sowie rund 30 Hektar Wald in dem Gebiet besitzt.
Velikonia würde nämlich nicht nur das Wegteilstück vorbei an seinem Hof blockieren, sondern auch gemeindeeigenen Grund. „Wir dürfen nicht einmal unseren Grund betreten, Spaziergänger werden angepöbelt“, erklärt Bürgermeister Josef Waltl. Ein Anwalt wurde eingeschaltet, im Gemeinderat gibt es einen Beschluss, dass eine Schadensersatzklage eingebracht wird. „Dabei haben wir uns um eine Einigung bemüht“, so Waltl. Die Marktgemeinde wäre bereit, zwei Brücken über die weiße Sulm zu errichten, damit das Anwesen umgangen werden könne. Zudem würde man den Weg offiziell von 1. November bis 31. März für Holzschlägerungsarbeiten sperren.
„Bürgermeister Waltl will uns enteignen“, kontert Heinz Velikonia. Es liege an der Gemeinde, dass es noch zu keiner Vertragsunterzeichnung kam. Die vorgelegten Vertragsentwürfe hätten nie mit den mündlichen Vereinbarungen übereingestimmt.
Schon vor zehn Jahren hätten Verantwortliche der früheren Gemeinde Wernersdorf ohne Einverständnis Schautafeln auf Velikonias Grund errichtet. Zuletzt hätten Wieser Gemeindebedienstete illegal geschlägertes Holz entfernt. Der Wanderweg auf dem Privatgrund sei eine Wertminderung. „Wieso sollen wir einen öffentlichen Weg durch unser Anwesen gehen lassen?“, so Velikonia.
Man sei aber zu einem Kompromiss bereit: Der Hof müsse umgangen werden, es müsse eine Haftung der Marktgemeinde geben, es dürfen keine Zäune in der Klamm errichtet werden. „Zudem lasse ich mich nicht in der Bewirtschaftung des Waldes einschränken. Das Forstgesetz darf nicht außer Kraft gesetzt werden. Ich brauche bei Holzarbeiten keine Spaziergänger.“
