Heute sah sich Michael Schickhofer, stellvertretender Landeshauptmann, bei der Firma Fuchshofer in Haselbach bei Eibiswald um. Hannes Fuchshofer und Gattin Martina - er der Geschäftsführer, sie die Prokuristin - führten die Delegation durch die neue Fertigungshalle, erklärten die Maschinen und Abläufe.
Rund sieben Millionen Euro wurden in die neue Fertigungshalle, in neue Fräs- und Drehmaschinen und die Modernisierung der Infrastruktur gesteckt. Ein Meilenstein für den Familienbetrieb, der Präzisionsteile, zum Beispiel für die Auto- und Flugzeugindustrie entwickelt und in kleinen Serie auch herstellt.
Klein, ganz klein, hat 1994 alles begonnen. Hannes Fuchshofer und seine damalige Freundin Martina hatten nämlich nicht einen florierenden Betrieb übernommen, sondern die Firma selbst gegründet. Erste Produktionsstätte: Eine Garage am elterlichen Bauernhof. „Ich habe meinen Vater überredet, den Traktor und die Maschinen rauszuräumen“, schmunzelt Hannes Fuchshofer. 22 Jahre war er damals, die Lehre zum Dreher und die Meisterprüfung hatte er gerade absolviert. Zwei Drehmaschinen wurden gekauft, eine Million Schilling investiert. Mit dem Bauernhof wurde gehaftet.
Sieben Mitarbeiter hatte Hannes Fuchshofer bereits im Jahr 1997. „Ich als Chef war lange Zeit der Jüngste in der Firma“, erinnert er sich. Am Hof wurde es schließlich zu eng, Ende der 1990er-Jahre wurde ein neues Firmengebäude errichtet. „Wir sind kontinuierlich gewachsen. 2009 hatten wir bereits 40 Mitarbeiter.“ Die Wirtschaftskrise wurde gut durchtaucht, heute ist die Firma Fuchshofer Präzisionstechnik ein renommiertes, innovatives Unternehmen und einer der größten Arbeitgeber der Region.
Rund 80 Frauen und Männer sind dort tätig, binnen einem Jahr wurden zehn Leute eingestellt. „Ein gewaltiger Anstieg“, so Fuchshofer.
Weitere Mitarbeiter werden gesucht, etwa Spezialisten für den 3D-Druck. Auch Lehrlinge werden ausgebildet. Obwohl es nicht ganz einfach sei, geeignete junge Leute sowie spezialisierte Facharbeiter zu finden. Auch in punkto Infrastruktur sei die Situation in der Südweststeiermark mitunter mühsam. „Es gibt beim Netzausbau Probleme.“ Schwierig sei es auch, die Firma mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Eine Abwanderung in den Grazer Zentralraum war dennoch nie ein Thema.
Ein Thema ist hingegen eine weitere Internationalisierung des Unternehmens. Schon jetzt beträgt die Exportquote etwa 15 Prozent. Zuletzt war Fuchshofer mit einer Delegation im Iran. Der Jahresumsatz betrugt 2016 rund sechs Millionen Euro. Und von der Expansion der Firma Fuchshofer profitieren auch viele regionale Betriebe - etwa die Firma Wonisch, die für die Klimatisierung der neuen Halle zuständig war.