Jener 59-jährige Südsteirer, der am Mittwoch in Moskau verhaftet worden ist, ist nun doch wieder vom Gefängnis in ein Krankenhaus gebracht worden. Vorerst soll er bis Montag im Spital bleiben dürfen, erklärte der Mann im Interview mit Radio Steiermark am Samstag. "Man will mich zurück nach Aserbaidschan und zum Sprechen bringen. Es geht um mein Leben", so der 59-Jährige im Medienbericht.

Vermögensdelikte. Der Südsteirer, der an Diabetes und Bluthochdruck leidet, war bei seiner Ankunft am Moskauer Flughafen Mittwochabend wegen angeblicher Vermögensdelikte verhaftet worden. Zuerst war er offenbar in einer Zelle festgehalten und dann unter polizeilicher Aufsicht in ein Spital gebracht worden. "Man wollte mich Freitagabend wieder in die Zelle stecken, da hat sich der Leiter des Krankenhauses dagegen gestellt und dann hat der Staatsanwalt gesagt, ich kann bis Montagmorgen hierbleiben", sagte der Mann im ORF-Interview. "Ich habe nicht genug Medikamente bei mir, aber ich werde im Gefängnis keine Tabletten mehr nehmen. Ich werde mit meinem Tod spielen."

Drohende Auslieferung. Der Mann hatte vor mehreren Jahren in einem Zementwerk in Aserbaidschan gearbeitet und war vor rund drei Jahren nach Österreich zurückgekehrt. Laut seinem Grazer Rechtsanwalt Klaus Kocher war der Mann seitdem mehrmals in Russland gewesen und hatte sich dort bisher frei bewegen können. Nun droht dem Südsteirer die Auslieferung nach Aserbaidschan und der 59-Jährige fürchtet um sein Leben. "Es geht um zu viel Geld in Aserbaidschan. Dahinter steht große Politik aus Aserbaidschan und die Korruption dort, und ich hab die gestoppt."

Druck erhöhen. Der Südsteirer erklärte, man müsste den Druck auf den aserbaidschanischen Botschafter erhöhen; dieser solle sich nicht "blöd stellen", er kenne die Hintergründe mit Sicherheit.