Beinahe hätte der späte Wintereinbruch dem Auftakt zur Südsteiermark Classic einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wie es scheint, dürfte der Wettergott aber ein Oldtimer-Fan sein. Wo am Dienstag noch vom Schnee umgeknickte Bäume Straßen verlegten, haben die edlen Boliden aus vergangenen Epochen zwei Tage später wieder freie Fahrt.
Gleichmäßigkeit vor Geschwindigkeit
Der Startschuss zur 22. Auflage der Südsteiermark Classic erfolgt am 25. April in Gamlitz, dort geht die legendäre Oldtimer-Rallye am 27. April auch wieder zu Ende. Dazwischen rollen die 162 Teams aus sieben Nationen wieder durch die halbe Steiermark und müssen dabei auf teilweise gesperrten Strecken 21 Sonderprüfungen absolvieren. Wie üblich geht es dabei nicht um Geschwindigkeit, sondern um Gleichmäßigkeit.
Ihren besonderen Status innerhalb der Oldtimer-Szene verdankt die Südsteiermark Classic zum einen ihrer Funktion als erste große Oldtimer-Veranstaltung des Jahres. Zum anderen, weil nirgendwo anders in Österreich mehr Fahrzeuge mit Baujahr bis 1950 an den Start gehen. Heuer sind es exakt 29, das älteste hat genau 100 Jahre auf dem Buckel: Ein Darracq 12/32 Grand Sports Tourer, Baujahr 1924, der von Basem Khalaf aus Deutschland pilotiert wird und mit der Startnummer 1 ins Rennen geht.
Neuerungen und Klassiker
Die Streckenführung wurde im Vergleich zum Vorjahr leicht adaptiert. Neu ist etwa, dass die Teilnehmer beim „Warm-up“ am Donnerstag auf ihrem Weg zur Sonderprüfung beim Öamtc-Fahrsicherheitszentrum Lang-Lebring eine größere Schleife ziehen. „Das hilft den Piloten, sich besser an ihre Autos zu gewöhnen, viele kommen ja direkt nach der Winterpause aus der Garage“, weiß Organisator Heinz Haselwander. Zum ersten Mal im Programm ist auch eine Sonderprüfung in Erinnerung an den letzten Herbst verstorbenen Michael Pachleitner sowie eine Sonderprüfung in Fötschach. Nicht fehlen dürfen Klassiker wie das Rechbergrennen, der „Kitzecker Bergpreis“ oder der finale Welsch Grand Prix im Ortszentrum von Gamlitz.
Exklusivität
Großen Wert legen die Veranstalter darauf, dass zwischen den Etappen auch genügend Zeit für den gesellschaftlichen Austausch und wohl auch das ein oder andere Geschäft bleibt. „Daher haben wir das Teilnehmerfeld limitiert, obwohl die Nachfrage weitaus größer ist“, erklärt Haselwander. Aber auch organisatorisch sei man mit 160 Teams an der Kapazitätsgrenze angelangt.