Bei der „Hasslacher Preding Holzindustrie GmbH“ (kurz Hasslacher) in Preding ist man keineswegs auf dem Holzweg. Ganz im Gegenteil, das Holz, das dort angeliefert wird, hat eine klare Bestimmung. Es wird etwa in Form von Carports und Dachstühlen, Terrassen, Paletten oder Pellets seinem Zweck zugeführt. Konkret gehen 500.000 Festmeter Rundholz am weststeirischen Standort über die Rampen – und über hochmoderne Fließbänder und Maschinen. Das entspricht etwa 70 Lkw-Ladungen täglich.

Holz von der Hebalm und Koralm

„Jedes Stück Holz, das bei uns ankommt, wird in 3D vermessen und kategorisiert. Wir teilen das Holz, je nach Durchmesser und Beschaffenheit, schon bei der Anlieferung auf 72 Boxen auf“, erklärt Geschäftsführer Manfred Steinwiedder. Ein Großteil sei Fichtenholz, hin und wieder gelange auch Kiefer ins Sägewerk. Das Rohmaterial komme aus einem Umkreis von etwa 100 Kilometern, also etwa auch aus Forsten im Hebalm- und Koralmgebiet oder dem slowenischen Drautal. „Für Rundholz-Anlieferungen haben wir auch einen eigenen Bahnanschluss“, erklärt Steinwiedder.

Aus dem angelieferten Rundholz werden jährlich 320.000 Kubikmeter Schnittholz, 110.000 Kubikmeter Hobelware, 130.000 Kubikmeter Konstruktionsvollholz und 110.000 Kubikmeter Pellets sowie 1,5 Millionen Stück Sonderpaletten und Verpackungslösungen hergestellt. Verwendet werden die Produkte beispielsweise für Latten und Terrassenholz und den Bau von Fertighauswänden und Carports.

Rinde und Holz, das größere Einschlüsse oder Störungen im Faserverlauf – etwa Äste – aufweist, werden im Sägewerk zerkleinert und entweder zur Kartonerzeugung oder für das betriebseigene Biomasseheizwerk verwendet. „Wir produzieren im Jahr rund 25 Prozent mehr elektrische Energie, als wir im Werk brauchen. Den Überschuss speisen wir ins Netz ein“, sagt Steinwiedder.

270 Beschäftigte

Auch das Netzwerk an Kunden und Abnehmern von Hasslacher kann sich sehen lassen. Beliefert werden vor allem größere Holzhändler, Zimmereibetriebe und Fertighausunternehmen in Österreich, Europa und Asien. Die Exportquote des Unternehmens liegt bei etwa 75 Prozent. Doch auch Regionalität liegt dem 52-jährigen Geschäftsführer am Herzen: „80 Prozent unserer 270 Beschäftigten kommen aus dem regionalen Umfeld, 40 sogar aus Preding und Wettmannstätten.“

Seit 2015 zieht der ehemalige Unternehmensberater die Fäden hinter dem Predinger Betrieb. Das Werk ist Tochterunternehmen der Hasslacher Holding GmbH mit Sitz im kärntnerischen Sachsenburg. Den rund 55 Hektar großen Sägewerksstandort in der Weststeiermark gibt es bereits seit 39 Jahren, 2009 wurde der von Hasslacher übernommen und seitdem kontinuierlich ausgebaut und modernisiert. So gibt es nicht nur bei der Warenannahme, sondern auch im Sägewerk selbst eine 3D-Vermessung des Holzes.

Junge fördern

Überwacht und koordiniert wird all das von Holz- und Sägetechnikern, auch in den Bereichen Elektrotechnik, Maschinenbau und Baumaschinentechnik sind die Beschäftigten tätig. Zudem gäbe es etwa auch Lkw-Fahrerinnen und Schichtleiterinnen, trotzdem wünsche man sich mehr Frauen im Unternehmen. „Natürlich spüren auch wir den Fachkräftemangel. Zugutekommt uns dabei, dass wir viel Wert auf unsere jungen Mitarbeiter und Lehrlinge legen, die wir durch Weiterbildung fördern und je nach Karrierewunsch auch zu Nachwuchsführungskräften ausbilden“, schließt der Geschäftsführer.