Ihr Wohntraum in der steirischen Toskana: Mit diesem Spruch werden derzeit exklusive Winzerhäuser und Weingartenhäuser im südsteirischen Gamlitz beworben – Weingarten inklusive. Dahinter steht die Grubtal 29 Immo GmbH, Tochter des südsteirischen Bauunternehmens HTS Bau.
Konkret sind sechs Winzerhäuser mit jeweils 139 Quadratmetern und acht Weingartenhäuser mit 82 Quadratmetern samt Tiefgaragenplätzen im Ortsteil Grubtal geplant. Infinity-Pool oder Sauna optional.
Ein Stück Weingarten für die Besitzer
Ein Stück vom künftig darunterliegenden Weingarten gibt es obendrauf, wie Christian Stradner von HTS Bau erklärt. Mähen oder die Lese der Trauben übernimmt jedoch ein Fachmann. Pächter ist die benachbarte Winzerfamilie Muster. Rund 100 Flaschen des angebauten Sauvignon blanc bekommt jeder Besitzer, heißt es.
Das Weingartenhaus gibt es bereits ab rund 550.000 Euro. Schon etwas tiefer müssen Interessierte für das Winzerhaus in die Tasche greifen: eine Million Euro – die günstigste Variante. Hauptwohnsitz, Zweitwohnsitz oder Lang- und Kurzzeitvermietung, alles ist möglich. Und genau das bereitet Friedrich Partl, Bürgermeister der Gemeinde, Sorgen.
„Die Preise sind weit weg von allem, was sich ein normaler Bürger leisten kann. Mein oberstes Gebot ist aber zu schauen, dass Einheimische bei uns bauen oder etwas kaufen können“, sagt er und betont, keinen Ausverkauf zu wollen. Damit spielt der Ortschef auf den unter Einheimischen beliebt gewordenen Terminus „Ausverkauf der Südsteiermark“ an. Projekte wie das Ratsch Ressort, die Luxusherberge am Jägerberg in Gamlitz, aber auch das geplante Hotel im Engelweingarten in Stainz sorgen für Unmut in der Bevölkerung. Das Vorhaben in Grubtal sei jedoch gut durchdacht, gibt Partl zu. „Es kommen keine Chalets, die gibt es in Frankreich. Wir sind in der Südsteiermark, das ist übrigens auch nicht die steirische Toskana“, stellt er klar.
Verhindern könne man den Bau nicht. Die betroffenen rund 7500 Quadratmeter wurden bereits in den 1980er-Jahren zum Dorfgebiet ausgewiesen. Vor rund zwei Jahren verkaufte der Besitzer das Areal an den Projektwerber. Die Gemeinde habe in dem Fall kaum Mitspracherecht. Der Baubescheid wurde Ende November ausgestellt. Heutzutage würde eine Flächenumwidmung für so ein Projekt aber kaum machbar sein, betont Partl. Ende Dezember wurden ein altes Haus und ein paar Hütten auf dem Areal abgerissen. In zwei Wochen sollen die Bagger auffahren.
Neben den Gebäuden werden Tiefgaragenplätze mit unterirdischer Zufahrt errichtet. Kein kleiner Eingriff, wie Partl bestätigt. Da es in dem Bereich angrenzend der Landesstraße immer wieder zu Rutschungen gekommen ist, arbeitet HTS Bau mit einem Statiker zusammen. Ende des Jahres sollen die Häuser großteils fertig sein. Vier der zwölf Gebäude sind bereits verkauft. An Südsteirer, die ihren Hauptwohnsitz nach Gamlitz verlegen wollen, lässt man wissen.