Zehn Jahre lang tauchte das Thema Freibadsanierung immer wieder auf der Agenda der Stainzer Gemeinderäte auf und wieder unter. Im Herbst 2022 stand fest: Es ist nicht mehr zu retten.

Statt Sanierung nahmen alle Fraktionen Kurs auf einen Neubau. Kostenpunkt: 6 Millionen Euro. Verteilt auf zehn Jahre, bekommt die Gemeinde im Rahmen von Bedarfszuweisungen 3,6 Millionen Euro.

Bürgerbeteiligung

Bei der Planung setzte man auf eine Bürgerbeteiligung. Im April trafen sich Bewohner, die Freibad-Initiative und Vertreter der Schulen und tauschten sich über Bedürfnisse und Wünsche bei der Umgestaltung des Bades aus.

„Das Bad wurde quasi von den Bürgern geplant. Wir, als politische Vertreter, haben uns bewusst herausgenommen und waren nur beratend vor Ort“, berichtet Bürgermeister Karl Bohnstingl (ÖVP). Die Ergebnisse flossen in die Ausschreibung eines Architektenwettbewerbs ein. Florian Schober von Architektur ZT mit Sitz in Graz konnte die Preisrichter überzeugen.

Das ist geplant

Im Frühjahr 2024 fahren laut Bohnstingl die Bagger auf. Auf dem rund 10.000 Quadratmeter großen Areal wird ein langgezogenes Gebäude errichtet. Darin finden etwa zwei Sanitäranlagen und Umkleiden, der Eingang zum Bad sowie Tischtennistische und die Ganztagesgastronomie Platz. Eine Sanitäranlage wird bewusst am Ende des Gebäudes in der Nähe des Volleyball- und Basketballplatzes installiert. Beide Plätze werden zudem nach hinten, weiter von den Wohnhäusern entfernt, neu aufgestellt.

Die Ganztagesgastronomie soll das ganze Jahr geöffnet haben und nicht nur für die gesamte Bevölkerung zugänglich sein, sondern auch Kindergarten und Schule versorgen. Ein Wirt wird noch gesucht. Interessierte können sich bei der Gemeinde melden. Die Ausschreibung erfolgt dieser Tage. Auf dem Dach werden Photovoltaikanlagen und Solarpanels zum Erwärmen des Wassers errichtet. „Wir möchten so die Badesaison etwas in die Länge ziehen“, erklärt Bohnstingl.

Karl Bohnstingl, Bürgermeister von Stainz
Karl Bohnstingl, Bürgermeister von Stainz © Barbara Zapfl

Das Schwimmbecken selbst wird von 1200 Quadratmetern Wasserfläche auf rund 800 Quadratmeter verkleinert. Neben einer großen Rutsche und einem Sprungturm wird auch die Krake wieder für jede Menge Spaß sorgen. Fünf Schwimmbahnen sind ebenfalls eingeplant. In einem abgetrennten Bereich wird es zudem einen eigenen Kinderbereich geben.

Zusätzlich können die Stainzer die großflächige Parkanlage genießen. Außerhalb der Badesaison wird das Freibad separat abgesperrt. Statt Sonnenschirme setzt die Gemeinde hier auf natürliche Beschattung. Zu den bereits bestehenden Bäumen sollen noch weitere gepflanzt werden. Ebenfalls auf dem Areal einziehen wird ein neues Musikerheim mit einem Probenraum für 70 Personen und neun Unterrichtsräumen. Die Details hierzu sind noch in Planung.

Neue Parkplätze wird es nicht geben. „Wir brauchen keine weitere Versiegelung. Die Parkplätze vom Bad sind auch für das Musikerheim und die Schule gedacht. Ebenso können die Schulparkplätze auch von den anderen mitbenutzt werden“, erklärt der Bürgermeister.

Ermäßigung für 2024

Damit die Bewohner mit Hauptwohnsitz in Stainz bis zur geplanten Eröffnung 2025 aber nicht im Trockenen bleiben müssen, können sie auch 2024 wieder um den halben Preis das Gamsbad, Familienerlebnisbad Ligist und Erlebnisbad Aqua Fun Frauental besuchen, die andere Hälfte des Tageseintritts zahlt die Gemeinde. Die eigene Badekarte kann im Gemeindeamt beantragt werden.