Karlo Fink ist seit 1978 Geschäftsführer des Familienunternehmens Karl Fink GmbH in Kaindorf an der Sulm. Das Unternehmen wurde 1945 von seinem Vater Karl Fink gegründet. „Der Betrieb war zunächst in der Südbahnstraße angesiedelt. 1962 kaufte mein Vater dann den zweiten Standort in der Frauengasse“, erklärt der Leibnitzer.

Dort war bis zu ihrem Konkurs 1958 eine Baumwollspinnerei untergebracht, Fink senior verlegte die Gießerei seines Betriebs dorthin. Als Zulieferer für Kunden aus dem Automobil- und Elektroniksektor stellt die Karl Fink GmbH Bauteile für Motoren oder Wechselrichter im Druckgussverfahren her. Etwa für die Marken KTM oder Rotax-Motoren.

„Ich habe nach meiner Schullaufbahn in der Bulme Graz gleich in der Geschäftsführung des Betriebs mitgearbeitet“, sagt der Firmenchef. Er leitet aktuell knapp 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ein Großteil von ihnen war Teil der landesweiten Streiks in Bezug auf die Verhandlungen zum Metaller-Kollektivvertrag im November. „Diese Situation war ungewohnt für mich. Verhandlungen gab es immer schon, meistens konnten sie aber rasch gelöst werden“, sagt Fink.

Weg in die Automobilindustrie

Andere Veränderungen in der Metallbranche seien hingegen weitaus herausfordernder. „Viele Betriebe in Osteuropa haben ein niedrigeres Lohnniveau. Dort wachsen neue Unternehmen fast wie Schwammerl aus dem Boden. Das macht es uns umso schwerer, neue Aufträge an Land zu ziehen“, betont der Südsteirer.

Der größte Meilenstein in seiner Karriere als Geschäftsführer sei der Eintritt in die Automobilindustrie mit Opel und General Motors als Kunden gewesen. „Außerdem muss man immer auf der Höhe der neuesten Technologie sein“, erklärt Fink. Daher hielten 1995 die ersten Roboter Einzug in den Betrieb, aktuell sind rund 30 Stück im Einsatz.

Mit seinen 76 Jahren kümmert sich Fink noch um sämtliche Firmenbelange. „Ich kann noch nicht in Pension gehen, mein Enkel steckt noch mitten in der Masterarbeit“, sagt Fink schmunzelnd. Dieser arbeitet schon im Betrieb mit, ob er wirklich eines Tages Finks Platz einnehmen wird, stehe aber noch in den Sternen.