Wo Milch, Wein und Honig fließen: Das Steirische Vulkanland hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten auf den kulinarischen Zenit katapultiert. Nun wagt die Region einen weiteren Schritt und möchte nach dem Grazer Vorbild zur Bio-Modellregion werden. Gastronomen, Bauern und Direktkunden sollen in den nächsten Monaten im Rahmen von 21 Genuss-Veranstaltungen zusammen geführt werden. 

Nur sieben Prozent Bio-Betriebe

Seit 2009 führt die Familie Winkler-Hermaden in Kapfenstein ihren Weinbaubetrieb nach biologischen Richtlinien, rund 20 Prozent der gesamten Bio-Weinanbaufläche im Vulkanland gehören dem Betrieb. "Der Handel setzt nun immer mehr auf heimische Bio-Produzenten", weiß Christof Winkler-Hermaden über einen neuen Trend zu berichten. 

Die Familie gehört zu jenen 290 Betrieben im Vulkanland, die insgesamt 3300 Hektar Weinbau, Acker- und Grünlandfläche biologisch bewirtschaften. Es sind nur knapp sieben Prozent aller Landwirtinnen und Landwirte in der Region, die ihren Betrieb biologisch zertifiziert führen. "Hier gibt es Aufholbedarf, vorhandene Strukturen müssen genutzt und neue gemeinsam aufgebaut werden. Gastronomie, Direktvermarkter und Endkunden müssen jetzt noch stärker vernetzt werden", so Thomas Gschier, Obmann der Bio Ernte Steiermark. 

Preispolitik

Das Verständnis für Bio-Produkte in der Region sei allerdings da, meint Josef Ober, Bürgermeister in Feldbach und Vulkanland-Mastermind. Handel und Gastronomie müssen mit den Produzenten nun auch auf den viel zitieren grünen Zweig kommen, was eine faire Bio-Preisbildung betreffe, so Ober. "Ich sehe das Vulkanland vor allem aber auf dem richtigen Weg, weil sich biologische und konventionelle Betriebe im Vulkanland gegenseitig nicht im Weg stehen". 

Das nächste Bio-Netzwerktreffen findet am 25. Oktober am Bio-Weingut "Krenn 49" in Edelsbach statt.