In Straden lief am Montagnachmittag ein Cobra-Einsatz. Ein 74-jähriger Mann soll zuvor zwei Frauen (52 und 61 Jahre alt) in einem Mehrparteienhaus mit dem Gewehr angeschossen haben. Hintergrund dürfte ein schon länger dauernder Nachbarschaftsstreit sein.
Eine der Frauen wurde schwer verletzt (Bauchschuss), in den künstlichen Tiefschlaf versetzt und sofort auf das LKH-Universitätsklinikum nach Graz gebracht. Die Verletzte sei notoperiert worden und befinde sich nun auf der Intensivstation, so eine eingeweihte Person am Abend.
Die andere Frau wurde durch einen Streifschuss unbestimmten Grades verletzt und von der Rettung ins LKH Feldbach transportiert.
Kleine-Zeitung-Redakteur Helmut Steiner mit einer ersten Meldung aus Straden:
Zeuge hatte Schüsse gehört
Was war passiert? Gegen Mittag waren in einem Mehrparteienhaus in Straden Schüsse gefallen. Ein Zeuge hörte den Lärm und verständigte die Polizei. Daraufhin wurden zwei verletzte Frauen entdeckt.
Unklar war zunächst, ob der Verdächtige tatsächlich ein Nachbar der Frauen ist. Und ob er noch am Leben ist. Die Polizei vermutete zuerst, dass sich der Mann nach der Tat immer noch im Mehrparteienhaus aufhält. Dieses wurde daher von außen gesichert, damit niemand mehr hineingehen und der Täter nicht flüchten konnte. "Dann ist es relativ ruhig abgelaufen", sagte Polizeisprecher Kohlbacher zur Kleinen Zeitung.
Beamtinnen und Beamte der Spezialeinheit Cobra, der Schnellen Reaktionskräfte (SRK) und der Verhandlungsgruppe Süd wurden zum Einsatz gerufen. Laut Kohlbacher waren am frühen Nachmittag auch viele Schaulustige vor dem Mehrparteienhaus.
Schließlich wurde der Tatverdächtige leblos in seiner Wohnung aufgefunden. Die Lage deutet auf einen Suizid hin. Hintergründe? "Wir stehen noch am Anfang der Erhebungen", so Kohlbacher.
Schulen vorübergehend gesperrt
Auch die Schulen in Straden und die Kinderkrippe, die sich in der Nähe des Tatorts befinden, wurden zunächst abgeriegelt. Schüler durften das Gebäude nicht verlassen. Gegen 14 Uhr aber konnte für die Kinder Entwarnung gegeben werden und sie konnten die Schulen und die Kinderkrippe verlassen. Auch die Ortsdurchfahrt von Straden war während des Einsatzes gesperrt, konnte aber am Nachmittag wieder freigegeben werden.