Die Kleidermacherin Sofie Neufeld aus Wien, der Buchhalter Arnold Selkin aus Smolensk oder der Kaufmannssohn Max Mendel aus Cattaro – es sind drei von insgesamt 96 Menschen, die am jüdischen Friedhof in Trautmannsdorf bei Bad Gleichenberg ihre letzte Ruhe fanden. Viele von ihnen waren um 1900 voller Hoffnung auf Genesung zur Kur nach Bad Gleichenberg gekommen, aber sie sahen ihre Heimat nie wieder. Wer keine Angehörigen hatte oder niemanden, der sich eine Überstellung des Leichnams leisten konnte, wurde im Kurort bestattet. Das galt auch für Kurgäste anderer Glaubensrichtungen.