Kurz und heftig war das Gewitter, das am Mittwoch am Abend kurz vor 20 Uhr über Teile der Südoststeiermark zog. Binnen kurzer Zeit fielen örtlich bis zu 20 Liter Regen. Hangrutschungen, überflutete Straßen, Wasser in Heizraum und Keller waren die Folge.
"In letzten Tagen wurde das Erdreich von zahlreichen Regenschauern sehr in Angriff genommen und dadurch sehr aufgeweicht", erklärt Feuerwehrsprecher Wolfgang Patschok. Im Hirschmanngraben (Gemeinde St. Stefan im Rosental) führte das dazu, dass nach einem kurzen, aber starken Gewitter ein Hang rutschte. 13 Einsatzkräfte der Feuerwehr Lichendorf hatten alle Hände voll zu tun: Nachdem der zirka 25 Meter lange und 30 Zentimeter tiefe Erdriss mit einer Plane zugedeckt wurde, musste diese mit Sandsäcken gegen erneute Regenschauer gesichert werden. "Auch ein Wasserablauf wurde händisch von den Einsatzkräften gegraben", so Patschok. Auch über Kirchberg an der Raab zog das Gewitter: In Berndorf musste ein Keller ausgepumpt werden.
Erneut getroffen haben die Regenschauer auch den Raum Kirchbach-Zerlach. Die B 73 wurde erneut überflutet. "Das Wasser fließt zum Glück schnell ab, aber der Schlamm bleibt", sagt Manuel Pucher, Kommandant der Feuerwehr Kirchbach. Auch am Donnerstag sind Gemeindemitarbeiter noch mit der Reinigung der Straße beschäftigt.
15 Einsatzkräfte rückten aus, um die B 73 von Schlamm zu befreien, einen Heizraum mit Sandsäcken vor dem Wasser zu schützen und zwei umgestürzte Bäume zu bergen. Zunächst stand das Wasser auf der Gemeindestraße (zwischen Glatzauer Kapelle und Kleinfrannach) so hoch, dass sich die Bergung verzögerte. Die Straße musste für etwa eineinhalb Stunden gesperrt werden. "Wir sind jetzt seit vier Tagen infolge im Unwettereinsatz", so Pucher. Er hofft inständig, dass es nun trocken bleibt: "Jeder Regen ist potenziell ausschlaggebend für ein Hochwasser. Der Boden ist gesättigt."
Keine Entwarnung
In Summe werden die nächsten Tage sonnig bei bis zu 25 Grad Celsius, lokale Gewitter sind aber bis einschließlich Samstag und auch am Sonntag noch möglich, wie Christian Pehsl von der Zentralanstalt für Meteorologie (Zamg) erklärt: "Das wäre eigentlich kein Problem." Aufgrund der Vorgeschichte, den anhaltenden, kräftigeren Regen Anfang der Woche, bergen normale Gewitter bereits das Potenzial für Überflutungen. "Großflächig" kann eine Entwarnung gegeben werden, "punktuelle Überflutungen" sind aber weiterhin möglich.
Anfang der Woche zogen Unwetter über die Steiermark, auch die Südoststeiermark war davon betroffen.